Ausbildung Appell an Schüler: „Hoch vom Sofa und Firmen ansehen“
Lehre oder Duales Studium — Ausbildungsbetriebe öffnen bei der Check-in-Berufswelt Ende Juni ihre Türen.
Krefeld. 30 000, 5000, 4650, 230, 170, 17, 15, 4 — das sind die wichtigsten Zahlen der Check-in-Berufswelt. 30 000 Schülermagazine mit allen Infos rund um diese regionalen Schule-Wirtschaft-Aktionstage sind in 170 Schulen aller Formen und Berufskollegs verteilt worden. Als Ziel haben sich die 17 Initiatoren dieser „Nachwuchsinitiative“, wie sie sie nennen, in diesem Jahr vorgenommen, die 5000er-Marke zu überschreiten.
2016 kamen 4650 Schüler an den vier Veranstaltungstagen in die Unternehmen der Region, die ihre Türen dafür öffneten. „Das sind 15 Prozent, die wir erreichen. Das ist nicht schlecht, aber es sind auch 85 Prozent, die nicht gekommen sind. Da möchten wir gerne noch ein paar Prozentpunkte von abknapsen“, sagt Thomas Feldges vom Check-in-Organisationsbüro. Sein Appell: „Hoch vom Sofa oder vom Stuhl, weg vom Laptop und rein in die Unternehmen.“
Rund 230 Industrie- und Handwerksfirmen, öffentliche Einrichtungen, Kliniken, Innungen, Hochschulen und andere öffnen — jeweils von 13 bis 17 Uhr — am 26. Juni in Mönchengladbach, am 27. Juni im Kreis Viersen, am 28. Juni in Krefeld und am 29. Juni im Kreis Neuss ihre Türen, um über Lehre, Duales Studium oder Studium zu informieren. „Andere Veranstaltungen können diese Bandbreite nicht darstellen“, sagt Feldges.
Rund 600 freie Stellen habe alleine die Ausbildungsbörse der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein noch für das nach den Ferien startende Ausbildungsjahr im Angebot, sagt Petra Pigerl-Radtke, Geschäftsführerin für Aus- und Weiterbildung bei der IHK. Die Check-in-Berufswelt sei „eine Win-Win-Situation“. Die Schüler erlebten die Unternehmen und möglichen Berufe live, die Firmen bekämen ihre Fachkräfte. „Denn jedes dritte Unternehmen klagt über Fachkräftemangel.“
Unter den Firmen, die sich beteiligen, sind diesmal rund 80 Handwerksbetriebe — unter anderem werden zwölf Bauberufe präsentiert. Das Handwerk sucht dringend nach Nachwuchs. Außerdem gibt es diesmal laut Feldges „einen Schwerpunkt Pflegeberufe, weil die sich gerade wandeln“. Unter anderem bietet die Hochschule Niederrhein einen Bachelor-Studiengang für Pflegeberufe an.
„Durch die Möglichkeit für die Schüler, sich frühzeitig und realitätsnah zu informieren und mit Ausbildern und Azubis zu sprechen“, erhofft sich Astrid Holzhausen, Referentin für Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Unternehmerschaft Niederrhein mit Sitz in Krefeld, dass es „weniger Fehlentscheidungen“ bei der Wahl der Ausbildung gibt. Beispielsweise breche fast ein Drittel der Studienanfänger insbesondere in naturwissenschaftlichen und technischen Studiengängen schon in den ersten Semestern ab. Feldges würde sich von den Schulen wünschen, dass sie Eltern klar sagen, wenn ein Studium nicht angebracht ist.
Eine Übersicht aller Firmen, die sich an den vier Tagen beteiligen, und ein Freistellungsantrag für die Schule unter:
checkin-berufswelt.de