Angeklagter will sich zu Vorwürfen äußern

Der 26-Jährige soll „Läufer“ für eine Drogenbande gewesen sein.

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Im Dezember vergangenen Jahres sind die Köpfe einer Krefelder Drogenbande vor dem Landgericht zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Nach einem monatelangen Prozess wurden sie für über sechs Jahre und vier Monate ins Gefängnis geschickt. Drei weitere Komplizen wurden ebenfalls schuldig gesprochen.

Seit Dienstag muss sich ein 26-Jähriger ebenfalls wegen Drogenhandels vor dem Landgericht verantworten. Er soll „Läufer“ für die Bande gewesen sein — ein Drogenkurier. Soll heißen, dass er und ein Komplize für die Auslieferung und den Verkauf an Konsumenten zuständig gewesen seien. Begonnen hatte der Kokainhandel laut Anklage im Sommer 2016. Zu dieser Zeit hatten sich die Männer zusammengetan, um ihren Plan in die Tat umzusetzen im ganzen Stadtgebiet von Krefeld Kokain an Kleindealer und Abhängige zu verkaufen. Die Verkaufsgrößen bewegten sich dabei meist zwischen 20 und 100 Gramm. Für die Beschaffung der Rauschmittel und die Organisation des Handels waren die bereits Verurteilten zuständig.

Die Staatsanwaltschaft attestierte den Drogenhändlern ein „sehr konspiratives“ Vorgehen. Es habe eine Depotwohnung nahe der Innenstadt gegeben, in der die Drogen gelagert worden seien, ständig bewacht von einem Bandenmitglied. Außerdem seien ständig die Handykarten gewechselt und eine verschlüsselte Sprache bei Telefonaten benutzt worden. Drogenübergabepunkte hätten sich vor allem in der Innenstadt befunden.

Den Angeklagten hatten die Bandenchefs extra für ihren Drogenhandel nach Deutschland geholt. Hier hat er keinen festen Wohnsitz und sitzt derzeit in Untersuchungshaft. Am ersten Prozesstag wollte er sich noch nicht zu den Vorwürfen äußern. Sein Verteidiger kündigte aber an, dass eine Einlassung zu einem späteren Termin erfolgen soll.