Landwirt will nicht zahlen Angeblich zu viele Rinder: Bauer muss in Krefeld vor Gericht
Krefeld · Der Fall ist ein wenig kurios: Weil er zu viele Rinder gehalten haben soll, muss ein Bauer in Krefeld vor Gericht. Er sagt, die Kontrolleure hätten sich verzählt.
Ein Landwirt vom Niederrhein soll mehr Rinder gehalten haben als erlaubt und steht deshalb an diesem Montag (10.00) vor Gericht. Der Fall muss verhandelt werden, weil der 70 Jahre alte Nettetaler zwei bereits verhängte Strafbefehle nicht akzeptieren will und dagegen Einspruch eingelegt hat.
Nach Angaben des Amtsgerichts Krefeld hatte die Bezirksregierung Düsseldorf dem Bauern im Juli 2010 genehmigt, 1400 Rinder zu halten. Als die Behörde neun Jahre später den Bestand bei einem Ortstermin prüfte, sollen sich auf dem Hof aber 2185 Rinder getummelt haben - und somit 785 mehr als erlaubt.
Die Behörde erwirkte gegen den Landwirt einen Strafbefehl in Höhe von 15 000 Euro. Damit wäre der 70-Jährige vorbestraft. Doch dabei blieb es nicht. Auch die Jahre zuvor genehmigte Biogasanlage auf dem Hof war den Angaben zufolge ohne Erlaubnis der Behörden verändert worden.
Das brachte dem Landwirt einen weiteren Strafbefehl in Höhe von 8000 Euro ein. Doch auch die will der Bauer nicht zahlen. Im ersten Anlauf im August vergangenen Jahres hatte der 70-Jährige das Ergebnis der Zählung als falsch bezeichnet. Die Kontrolleure hätten die Tiere aus dem angrenzenden Betrieb seines Sohnes mitgezählt.
Außerdem, so der angeklagte Landwirt, seien Kälber mitgezählt worden, die laut Verordnung nicht hätten mitgezählt werden dürfen. Ein als Zeuge gehörter Mitarbeiter der Bezirksregierung hatte dem widersprochen. Die Kälber seien nicht mitgezählt worden.
Die Richterin hatte die Entscheidung damals verschoben, weil sie weitere Unterlagen von Behörden und aus anderen Verfahren hinzuziehen sowie ein Gutachten einholen wollte.