Baustellen liegen "auf Eis" - Erdboden ist bis zu 30 Zentimeter tief gefroren

Das Tiefbauamt legt eine Baustelle am Hafen auf Eis. Während der Tauperiode sind massive Schäden am Asphalt zu erwarten.

Krefeld. Bis zu einer Tiefe von 30 Zentimetern ist der Boden unter Krefeld gefroren. Dieses Ergebnis haben die Messungen des Fachbereichs Tiefbau nach mehreren von Eiseskälte geprägten Tagen ergeben. Bedingungen, bei denen Bauarbeiten im Boden nicht mehr möglich sind.

An der derzeit einzig aktiven Großbaustelle der Stadt, auf der Kreuzung Bataver- und Hent-richstraße nahe Hafen in Gellep Stratum, sind die Arbeiten derzeit unterbrochen. „Wann die Arbeit wieder aufgenommen werden kann, hängt von den Temperaturen ab. Wir rechnen mit März“, sagt Michael Streubel vom Fachbereich Tiefbau.

Der Start für die am Kreisverkehr an der Leidener sowie Kaiserswerther Straße geplanten Baustellen — eigentlich für Anfang dieses Monats vorgesehen — verschiebt sich dadurch ebenfalls nach hinten.

Im Anschluss an die Kälteperiode rechnen Streubel und sein Fachbereichs-Chef Hartmut Könner zusätzlich mit massiven Schäden an der Asphaltdecke. Es sei davon auszugehen, dass „in der Tauperiode besonders viele Ausbrüche zu verzeichnen sind.“ Um die potenziellen Gefahrenstellen frühzeitig zu erkennen, sind aktuell auch die sogenannten Regiekolonnen des Fachbereichs sowie mehrere Straßenbegeher verstärkt im Einsatz.

In einzelnen Fällen würden bereits jetzt Schlaglöcher mit „Kaltasphalt“ gefüllt, da die normale Teerdecke bei starken Kältegraden nicht verwendet werden könne. Darüber hinaus seien die Asphalt-Mischanlagen der Region aktuell geschlossen — lange Wartungsarbeiten zögerten die Lieferungen heraus.

Insgesamt sei Krefeld bis jetzt allerdings von den negativen Auswirkungen des Frosts weitgehend verschont geblieben, berichtet das Presseamt auf WZ-Anfrage. So seien auf den Friedhöfen bislang alle Beisetzungen termingerecht abgelaufen — die Öffnung der Gräber erfolge derzeit allerdings mit Hilfe von Kompressoren.

Auch der Schulbetrieb in den Schulen liefe reibungslos und ohne große Schäden an Heizungen oder Wasserrohren.

Einzig die Sportler werden in ihrem Spielbetrieb derzeit eingeschränkt: Die Asche- und Naturrasenplätze der Sportanlagen bleiben weiter gesperrt, um Schaden zu vermeiden. Nur auf Kunstrasenplätzen wird gespielt.

„Eine Bilanz der durch den Frost entstandenen Schäden wird der Fachbereich Tiefbau frühestens Ende März ziehen können“, teilt das Presseamt zusammenfassend mit. Es sei davon auszugehen, dass für die Behebung der jetzt erwarteten Schäden diverse Privatfirmen zum Einsatz kommen werden.