Der beste Chor im Westen Krefelder wollen Chor-Preis gewinnen
Krefeld · Wer wird der beste Chor im Westen? Die silk-O-phonics treten am Samstag, 17. November, beim WDR-Wettbewerb gegen neun Konkurrenten in Duisburg an.
„Unverhofft kommt oft“: Eigentlich wird jeder Redakteur für die Verwendung einer solch abgedroschenen Floskel gehängt, gevierteilt, erschossen. Doch keine andere Redensart trifft auf den Krefelder Chor silk-O-phonics besser zu. Denn wenn jemand Christiane Böckeler, Kerstin Guhra und Andreas Zimmermann vor einigen Monaten gesagt hätte, dass sie beim WDR-Wettbewerb um den Titel „Der beste Chor im Westen“ singen würden, hätte das Trio herzlich gelacht.
Bei so einem bekannten Format mitmachen? Für die 17-köpfige Truppe, die die drei beim Redaktionsgespräch vertreten, kaum vorstellbar. Und doch treten sie am Samstag, 17. November, beim Vorentscheid im Landschaftspark Nord in Duisburg gegen neun Chöre aus ganz Nordrhein-Westfalen an (insgesamt sind es 20 Chöre, die in zwei Gruppen unterteilt wurden).
Das haben sie Andreas Zimmermann zu verdanken, der in Erfahrung brachte, dass sich bei der laufenden Bewerbung im Sommer noch kein Chor vom Niederrhein angemeldet hatte. „Es war ganz spontan, und ich hatte ehrlich gesagt keine großen Erwartungen. Schließlich bewerben sich dort sehr viele Chöre, die richtig was drauf haben“, sagt er. Nun dürfen auch die silk-O-phonics zeigen, die Jazz- oder Pop-Song a-cappella singen, was sie können.
Eine echte Herausforderung, da sind sich Böckeler, Guhra und Zimmermann einig. „Nach der Zusage ging plötzlich alles Schlag auf Schlag“, erinnert sich Guhra. „Wir waren so aufgeregt und sind es immer noch.“ Sie erzählt, wie der Wettbewerb den Chor noch mehr zusammenschweißt: „Es ist unglaublich. Vorher haben alle ja schon 100 Prozent gegeben, jetzt leistet jeder aber noch mehr. Wird eine spontane Chorprobe einberufen, kommen alle.“
Während sie davon erzählt, fängt sie an zu lächeln. „Wer hätte das gedacht. Wir machen beim ,Besten Chor im Westen’ mit. Natürlich würden wir uns freuen, wenn wir weiterkämen. Aber in erster Linie wollen wir dem Publikum vor Ort und den Zuschauern vor den Fernsehern unsere Begeisterung für unser Hobby zeigen.“ Das beweisen Böckeler, Guhra und Zimmermann im WZ-Gespräch immer wieder: Die Stimmung ist ausgelassen, es wird viel gelacht. Bei musikspezifischen Fragen erklären alles ganz in Ruhe.
Die Erfahrung merkt man dem Trio, das von Anfang an dabei ist, an. 2001 habe alles begonnen, erinnert sich das Trio. Damals spaltete sich ein kleiner Teil der Truppe von einem bestehenden Chor ab, um etwas Neues zu machen und ein größeres Publikum anzusprechen. 17 Jahre später haben sie und ihre Kollegen (insgesamt sind es 17 Sänger) am 17. November die Möglichkeit dazu.
Allerdings bleiben ihnen lediglich zwei Minuten, um die Jury von sich zu überzeugen. Das bedeutet, dass ab dem ersten Takt alles sitzen muss. Damit das gelingt, wird regelmäßig unter den wachsamen Augen von Christiane Böckeler, der Chorleiterin, geprobt. Sie achtet darauf, dass das Timing stimmt und jeder seinen Part richtig singt. Zusätzlich dazu wird eine kleine Choreografie einstudiert.
Schließlich müsse dem Publikum auch eine ansprechende Show geboten werden. „Wir freuen uns auf den Auftritt, die Vorbereitungen, die Auswahl der Stücke“, sagen die drei. Allerdings räumen sie auch ein, dass sie es doch eher ruhiger mögen. „Das sind doch schon sehr aufregende Zeiten“, erzählt Guhra und weist auf den neuen, etwas strengeren Ablauf hin und grinst dabei Chorleiterin Böckeler an.
Was sie singen werden, ist noch ein Geheimnis. Drei Vorschläge sind für den Wettbewerb eingereicht worden. Es könnte etwas Jazziges sein. Oder etwas Poppiges. Man darf gespannt sein, was die 17 silk-O-phonics am 17. November präsentieren werden.