Betrug mit Datensätzen verursacht 500.000 Euro Schaden

Krefeld. Nie war der Handel mit Datensätzen von Bürgern so lukrativ wie heute. Davon wollten auch die Angeklagten S. und M. profitieren, die sich vor dem Schöffengericht verantworten müssen.

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Sie sollen mehrere tausend Geschädigte um insgesamt fast 500.000 Euro betrogen haben.

Laut Anklage hat der 30-jährige Krefelder S. mit einem Partner zwischen 2010 und 2012 die Firma Interstar UG betrieben. Von der Firma DRS Regional Service sollen die Angeklagten Datensätze gekauft haben, die Abtretungserklärungen von Bürgern aus den Gewinnspieleintragsdiensten Bonustipp und FortunaTipp49 beinhalteten. Die Datensätze benutzten die Angeklagten, um Inkassounternehmen mit der Eintreibung von fingierten Forderungen bei den Dateninhabern zu beauftragen.

Dies geschah durch die Firma CSS Kontos des Angeklagten M. Aufgrund des aufgebauten Drucks durch Mahnschreiben beglich ein Teil der angeschriebenen Geschädigten die Forderung. Die Staatsanwaltschaft geht von tausenden Geschädigten aus.

Die Datensätze vermeintlicher Schuldner wurden an verschiedene Inkassounternehmen geschickt. Diese Firmen forderten die Geschädigten zur Zahlung von Beiträgen zwischen 240 und 310 Euro auf. Auf die Mahnschreiben zahlten die Geschädigten insgesamt knapp eine halbe Million Euro an die Inkassounternehmen.

Da sich die Angeklagten zum Tathergang nicht äußern wollten, musste ein Polizeibeamter die komplizierte Vorgehensweise erläutern. Die Verhandlung wird am 24. Februar vor dem Amtsgericht fortgesetzt.