Gericht Bewährungsstrafe nach Attacke mit einem Feuerlöscher
Vor vier Jahren eskalierte ein Streit in der Diakonie. Nur durch einen Zufall wurde eine Mitarbeiterin nicht von dem Wurfgeschoss getroffen.
Krefeld. Noch heute belastet eine Attacke mit einem Feuerlöscher eine Mitarbeiterin der Diakonie. Fast vier Jahre ist es her, dass der heute 40-jährige Angeklagte so ein mehrere Kilo schweres Metallungetüm durch ein Fenster der Beratungsstelle für Wohnungslose der Diakonie geworfen hat und die Frau nur zufällig verfehlte. Wegen der Attacke verurteilte ihn das Schöffengericht jetzt zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr.
Außerdem wurde der Mann zu einer weiteren neunmonatigen Freiheitsstrafe auf Bewährung wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte verurteilt.
Im Februar des vergangenen Jahres waren der Angeklagte und ein weiterer Mann, der neben ihm auf der Anklagebank saß, in der Krefelder Innenstadt in eine Auseinandersetzung mit der Polizei geraten und hatten gleich mehrere Polizisten verletzt. Der andere Angeklagte wurde deswegen und wegen eines weiteren Diebstahls zu einer neunmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt.
Mit einer erheblich höheren Freiheitsstrafe hätte der 40-jährige Angeklagte rechnen müssen, wenn er die Frau mit dem Feuerlöscher getroffen hätte. Sie hatte sich aber gerade in ihrem Bürostuhl weggedreht. Darum schlug das Wurfgeschoss nur in der Lehne ein.
Die Diakoniemitarbeiterin, mit der der Angeklagte zuvor in Streit geraten war, wurde aber auch so von ihrem Stuhl geworfen und prellte sich den Ellbogen. In ihrer Zeugenaussage vor dem Schöffengericht hatte sie geschildert, dass sie zwar nur relativ leicht verletzt worden sei, aber auch heute noch zusammenzucke, wenn in der Nähe ein Fenster zuschlage.