Böse Stolperfalle auf Gehweg - 92-Jährige stürzt schwer
Stadt reparierte den Gehweg in Ficheln binnen Stunden.
Krefeld. „Alle reden über kaputte Straßen und Radwege. Aber die Bürgersteige in Krefeld sind genauso schlecht“. Anneliese Hajny musste es vergangenen Donnerstagvormittag am eigenen Leibe schmerzhaft erfahren: Auf dem Weg von ihrer Wohnung zur Bushaltestelle an der Erkelenzer Straße stürzte sie auf der Parkplatzzufahrt zwischen den Häusern Nr. 40 und 44 auf gebrochene, hochstehende Gehwegplatten. Sie erlitt eine Kopfplatzwunde und mehrere Blutergüsse. „Zum Glück ist nichts gebrochen“, sagt die 92-Jährige, die bemerkenswert fit ist. In jeder Beziehung.
Zwei Frauen in einem Auto sorgten dafür, dass Anneliese Hajny schnell zum Arzt kam. Noch am Mittag wählte sie die „Kummerkasten-Nummer“ des Tiefbauamtes (86 4141), unter der Schäden auf Verkehrsflächen gemeldet werden können. Am späten Nachmittag wollte die Personal Trainerin, die für körperliche Fitness der gebürtigen Kölnerin sorgt, das kaputte Pflaster fotografieren — doch da war es bereits ausgebessert. Die Mitarbeiterin des Tiefbauamtes hatte schnell gehandelt und den Reparaturtrupp nach Fischeln geschickt. Die gebrochenen Platten führt die 92-Jährige auf schwere Fahrzeuge zurück — etwa die der Müllabfuhr.
Das Brillengestell im Wert vom 99 Euro ist kaputt, auf den englischen Stammtisch in der VHS und einen Theaterbesuch in Düsseldorf musste die zweimal verwitwete Seniorin mit deutschem und britischem Pass verzichten. Obwohl die Hämatome noch deutlich zu sehen sind, ist sie wieder auf den Beinen: Etwa um den Altenclub der Familienhilfe am Ostwall zu besuchen. Dass die Gehweg-Schäden mit dem Geldmangel bei der Stadt zu tun haben könnten, lässt Anneliese Hajny nicht gelten. „Für Unsinn ist Geld da“, sagt sie und meint eine Verkehrsinsel in Fischeln, die für ein einziges Verkehrsschild errichtet wurde oder die Poller zwischen Kölner Straße und Bahnhofs-Südausgang: „Da hätte man besser Parkautomaten aufgestellt“. Für die Brille will sie Schadensersatz bei der Stadt einfordern.