Fischeln und Hüls Bummeln, naschen und stöbern

Am Sonntag hatten die Geschäfte in Fischeln und Hüls geöffnet. Viele nutzten die Gelegenheit zum Einkauf.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Finn (6) strahlt, wenn er über das Fahrradfahren spricht, übers ganze Gesicht. Gerade dreht er mit seinem Gefährt unermüdlich Runde um Runde über den Mountainbike-Parcours. Der ist hinter dem Start- und Ziel-Bereich des Radrennens rund um Fischeln aufgebaut. Die Kinder absolvieren mit Eifer acht Hindernisse und umkreisen viele orange-weiße Hütchen. Finn will auch noch später am Kinderrennen „Fette Reifen“ teilnehmen und nickt ganz begeistert: „Das ist ganz toll.“

Tanja Baldowe ist vom Radsportverein Staubwolke und passt auf, dass die kleinen Radler die Hindernisse bewältigen können und nichts passiert. „Es ist interessant für die Kleinen, mal beim Mountainbiken reinzuschnuppern. Wir bieten es ab sieben Jahren an“, wirbt sie für den Verein. „Wir haben nur Jungs in dieser Gruppe. Sie trainieren sonntags.“

Radrennen und verkaufsoffener Sonntag in Fischeln
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Radrennen und verkaufsoffener Sonntag in Fischeln

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Neben Finn sind auch sein Bruder Erik (10) und Freund Constantin (10) auf dem Parcours unterwegs. „Ich fahre sehr gerne Fahrrad. Das ist umweltfreundlich und schützt die Umwelt“, findet Constantin, und seine Mutter meint, dass diese Hindernisse viel besser seien, als die Kuhlen im Park, die sich die Kinder selbst bauten.

Roman Larisch erklärt: „Seitdem wir 2009 hergezogen sind, besuchen wir das Straßenrennen jedes Mal. Es ist immer wieder schön.“

Während die sportbegeisterten Besucher an der Strecke stehen, bummeln die kauffreudigen durch die an diesem Sonntag geöffneten Geschäfte, vornehmlich an der Kölner Straße. In „Et Kabäusken“ von Sylvia Hafels probieren die Kunden Gemüsestäbchen mit leckeren Dips, Essig, Öl, Schokolade und Liköre. „Alle können sich durchnaschen“, erklärt die Geschäftsfrau.

Marianne Pohl und Gisela Khan gehören zu den Kunden, die sich umsehen. „Wir nutzen den verkaufsoffenen Sonntag stets gerne zum Stadtteil-Bummel.“

Bis 16 Uhr ist es ein Sonntag, wie Kathrin Fuldner ihn sich wünscht: trocken, nicht zu kalt, und vor allem: verkaufsoffen. „Wir haben wirklich eine gute Resonanz. Es ist viel los, vor allem rund um die Kirche, so muss es sein“, sagt die Erste Vorsitzende des Hülser Werberings.

Und tatsächlich: Der Platz an der Kirche in Hüls steht voller Stühle und Bänke, fast alle sind besetzt, und vor dem Haus Wahlen spielt das Duo „Quietschboyz“ aktuelle und alte Popsongs. „Es ist schon toll, dass so viele Leute kommen, obwohl in der Umgebung fast überall die Geschäfte offen sind“, sagt Fuldner, die in Hüls ein Modegeschäft betreibt.

Geradezu begeistert ist Monica De Fanti, Inhaberin des Eiscafés am Kirchplatz. Vor ihrer Theke stehen die Kunden Schlange, drinnen sind alle Tische besetzt. „So viel hätten wir wirklich nicht erwartet. Es kommen auch viele Leute, die man nicht kennt, von außerhalb“, sagt sie und muss sich sofort wieder ihren Gästen zuwenden.

Für die Hülser Kunden ist der Termin des Werberings weniger interessant als man denken mag. Heike Padberg ist mit ihrer Tochter unterwegs. Für sie ist der Weg durch die Innenstadt nur eine Abwechslung: „Normalerweise gehen wir sonntags woanders spazieren. Jetzt ist eben was los in der Stadt, dann nimmt man das mit. Aber für mich müssen die Geschäfte am Sonntag nicht offen sein.“

Manfred Klitsch und Gabi Andauer sehen das ähnlich: „Wegen der Geschäfte sind wir nicht hier. Aber dadurch kommt wenigstens ein bisschen Leben in den Ort.“

Ein wenig kritisch fällt das Fazit bei Andrea Meinhold aus. Sie betreibt eine Weinhandlung an der Krefelder Straße und sieht den Tag nicht ganz so optimistisch wie ihre Kolleginnen: „Natürlich hatten wir Glück, dass es trocken geblieben ist, aber mit ein bisschen mehr Sonne wäre der Tag noch besser gewesen. Und man muss natürlich auch bedenken, dass wir nicht die einzigen im Umkreis sind, die heute öffnen. Aber auch wenn es mehr sein könnte: Verkaufsoffen ist immer schön!“

Dass die Geschäfte in Fischeln, Tönisvorst und Hüls am gleichen Tag öffnen, dafür hat Kathrin Fuldner eine einfache Erklärung: „Uns wird teilweise von der Stadt Krefeld vorgeschrieben, wann wir diese Tage machen dürfen.“