Offizielle Warnung Bundesfinanzaufsicht warnt vor Ex-KFC-Sponsor „dasbob“
Krefeld · Erst sorgt der Streit um ausbleibende Sponsorengelder für Aufsehen, jetzt noch das: Die Bundesfinanzaufsicht warnt vor dem Ex-Sponsor des KFC Uerdingen.
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat am Mittwoch eine Warnung vor den Angeboten der in Hamburg ansässigen dasbob Vertriebs GmbH ausgesprochen. Es bestehe der Verdacht, dass das Unternehmen thebobcoin-Token auf seiner website thebobcoin.io verkauft und damit ohne Erlaubnis das E-Geld-Geschäft betreibt. Zudem verdächtigt die BaFin das Unternehmen, eine thebobcoin-Wallet anzubieten und damit ohne Erlaubnis das Kryptoverwahrgeschäft zu erbringen. Diese Erlaubnis ist in Deutschland laut Kreditwesengesetz (§ 37, Absatz 4) aber für Anbieter von Bankgeschäften sowie Finanz- und Wertpapierdienstleistungen zwingend erforderlich. „Einige Unternehmen bieten solche Dienstleistungen jedoch ohne die erforderliche Erlaubnis an“, heißt es in der Mitteilung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht.
Der dasbobcoin soll künftig mindestens einen Euro wert sein
Auf der Internetseite von dasbob wird der thebobcoin-Token als „eine Art Währung“ bezeichnet. Mit ihr soll es in der Zukunft möglich sein, Einkäufe „auf dasbob.de und bei den zukünftig knapp 38 000 angeschlossenen Geschäften des lokalen Handels bezahlen zu können“. Dafür aber müsste dasbob zunächst Marktreife erlangen.
Der dasbobcoin-Token wird im Internet bereits seit mindestens Juni 2023 verkauft. Damals zu einem Preis von 0,35 Euro. Aktuell läuft die fünfte Phase des öffentlichen Vorverkaufs zu einem Preis von 0,75 Euro. Das Unternehmen verspricht auf seiner Internetseite, dass der Token zum Start des Onlineshops von dasbob mindestens einen Wert von einem Euro hat. Wörtlich heißt es: „Wir garantieren dir, dass der Tauschwert für einen thebobcoin-Token immer mindestens 1,00 € betragen wird, nachdem wir online gegangen sind. Der tatsächliche Tauschwert wird nachher weiter abhängig vom aktuellen Kurs des Tokens sein. Nach oben gibt es keine Grenzen.“
Im Frage-Antwort-Bereich weist das Unternehmen auf seiner Website darauf hin, dass die Anzahl der Token begrenzt ist, um „eine übermäßige Geldschöpfung“ zu vermeiden. Das trage dazu bei, das Angebot und die Nachfrage besser im Gleichgewicht zu halten und diene darüber hinaus dem Inflationsschutz.
Das Unternehmen dasbob war zuletzt negativ in die Schlagzeilen geraten, weil es als Hauptsponsor von Fußball-Oberligist KFC Uerdingen nur teilweise seinen finanziellen Verpflichtungen nachgekommen war. Im Gespräch mit dieser Zeitung hatte Gründer Frank Spasojevic aber betont, die ausstehenden Zahlungen noch leisten zu wollen, obwohl der KFC in Person seines Vorsitzenden Marc Schürmann den Vertrag in der vergangenen Woche fristlos gekündigt hatte.