CDU am Aschermittwoch: Aufbruchstimmung für die ganze Stadt
Der stellvertretende Fraktionschef im Bundestag, Ralph Brinkhaus, springt kurzfristig als Redner im Krefelder Hof ein.
Krefeld. Diesmal hatte die CDU kein Glück mit ihrem Gastredner beim Fischessen im Krefelder Hof. Der Europaabgeordnete Elmar Brok hatte ganz kurzfristig absagen müssen, weil er zur gleichen Zeit in der Talkshow von Anne Will über „Putins Kampf um die Krim“ diskutieren musste.
Doch Parteichef Marc Blondin hatte mit Unterstützung der Bundestagsabgeordneten Kerstin Radomski für Ersatz sorgen können und den neuen stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der Bundes-CDU, Ralph Brinkhaus, als Redner gewonnen.
Der gilt als Experte für Finanz- und Kommunalpolitik, hatte sich aber ein europäisches Thema vorgenommen: „Deutschland — Zahlmeister in Europa?“ Seine eindeutige Antwort: „Ja.“ Seine Gegenfrage: „Wäre es denn billiger, wenn wir uns abschotten?“
Davon abgesehen, dass Brinkhaus angesichts der weltweiten wirtschaftlichen und politischen Verflechtungen davon ausgeht, dass das gar nicht möglich ist, hält er die Einstellung für falsch. Man müsse sich vielmehr dafür einsetzen, dass mit dem deutschen Geld vernünftige Reformen in den Empfänger-Ländern angestoßen werden. Nur dann könne die Export-Nation Deutschland weiter überleben.
Wichtig sei, dass man sich mit den richtigen Politikern im Europaparlament dafür einsetzt, dass vernünftige, demokratische Entscheidungen getroffen werden. „Das Geld, das wir in Europa stecken, sichert Arbeitsplätze, aber auch den Frieden in Europa.“
Zuvor hatte Blondin zusammen mit Oberbürgermeister Gregor Kathstede seine Parteifreunde auf die anstehenden Wahlkämpfe eingestimmt. Die CDU werde Krefeld nachhaltig als Oberzentrum stärken und den Nothaushalt als Chance sehen, mit noch mehr Kreativität an die Politik heranzugehen, sagte der Parteichef. Die Aufbruchstimmung in der Stadt werde jedenfalls stärker sein als die Miesmacherei der SPD mit ihrer Fundamental-Opposition.
Dort könnten sie von der CDU aus auch bleiben, betonte Kathstede und warf den Sozialdemokraten vor, nicht zu verstehen, was der Nothaushalt bedeute. Zur Ostwall-Kritik erinnerte er an die lange Diskussion und mehrheitliche Entscheidung für das Glasdach. Zudem habe man dem Horten-Haus-Investor Tenkhoff zugesagt, den Ostwall zu sanieren. Nur mit Verlässlichkeit könne man solche Investoren an den hiesigen Standort binden.
Deutliche Kritik übte der Oberbürgermeister auch am Rats-Partner FDP: „Ich kenne keine Partei, die so viele Anfragen an die Verwaltung stellt, die keinen interessieren, aber dennoch fordert, dass im Rathaus 700 Stellen abgebaut werden.“