Folgen der Corona-Krise in Krefeld Kulisse und Fasskeller geschlossen

Krefeld · Die Corona-Pandemie hat auch in Krefeld Folgen für die Gastroszene. Nun trifft es zwei Traditions-Gaststätten - aber es gibt noch Hoffnung.

Volko Herdick hat den Diebels Fasskeller 2015 als Pächter übernommen.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Die Corona-Pandemie zeigt Wirkung. Zwei Traditions-Gaststätten, der Diebels Fasskeller an der Hülserstraße und die Kulisse an der Virchowstraße, haben geschlossen. Die Verantwortlichen geben als Gründe eben diese Krise an. Die Betreiber rechnen und überlegen derzeit, wie es weitergehen kann. „Liebe Gäste, zu unserem tiefsten Bedauern können wir die Kulisse in gewohnter Form nicht mehr für Euch öffnen. Corona und die Auswirkungen haben uns zu sehr zugesetzt“, so heißt es auf der Internetseite des Hauses, gezeichnet vom gesamten Team. „Wir arbeiten mit der Stadt Krefeld zusammen an einer Lösung, um den Betrieb recht bald wieder aufnehmen zu können — drückt uns die Daumen.“ Seit 1989 gibt es die Kulisse in der Fabrik Heeder. Dort wurden vorwiegend regionale und saisonale Waren zu frischen Speisen verarbeitet und bei einem gutem Glas Wein serviert.

Ähnlich ist es im Diebels Fasskeller, der — laut Homepage — im vergangenen Jahr 25-jähriges Bestehen feierte und unter dem Titel firmierte: „Hier schmeckt das Leben“. Doch Braustube und Biergarten sind seit Mitte März geschlossen. Es gibt keinen Schnitzeltag mehr, auch der Stammtisch bleibt leer.

Rennbahn-Gastronom Volko Herdick ist der Betreiber. Er sagt: „Ich lasse das Haus geschlossen. Die konzessionierte Fläche gibt es nicht her, dass ich sie wirtschaftlich betreiben kann.“ Will heißen: „Die Stube ist zu eng und zu klein in Corona-Zeiten. Mit Abstandsregelung kann ich vier Tische mit acht Personen besetzen. Der Raum ist so verwinkelt, eigentlich brauche ich gar nicht erst auszumessen.“

Volko Herdick: „Was sich nicht rechnet, mache ich nicht“

Ähnlich sei es im Biergarten, der sich auch nicht rechne. Herdick: „Wenn die Leute draußen sind und es anfängt zu regnen, kann ich sie nicht in die Gaststätte führen.“ Die gesamte Situation sei schwierig, findet er, zumal auch die Leute nur verhalten ausgehen würden. „Es ist eine Rechenaufgabe. Es kann hier durchaus auch weitergehen, wenn es die Zeiten wieder erlauben.“ Sein Pachtvertrag läuft mit dem Ende des Jahres jedoch aus. „Den werde ich wohl nicht verlängern“, erklärt der Betreiber. „Ich könnte mir danach vorstellen, anderswo aufzumachen. Aber das sind bisher nur Gedankenspiele.“ Wegen der Corona-Vorschriften ändere sich beinahe stündlich etwas in den Regelungen. „Wir tasten uns ’ran und sehen, wie sich das Ausgehverhalten der Gäste entwickelt. In dem Moment, wo wir was machen können, sind wir dabei.“ Herdicks Fazit: „Was sich nicht rechnet, mache ich nicht. Mal sehen, wo die Reise hingeht.“