Das Dante-Denkmal verlässt sein Versteck
Die Skulptur erhält einen würdigeren Platz. Die Gesellschaft tagt aber zukünftig in Weimar.
Krefeld. Als im Oktober die Deutsche Dante-Gesellschaft wahrscheinlich zum letzten Mal in Krefeld tagte, wurde auch das Denkmal des Dichters wieder Thema. Seit 2009 in der sogenannten „Bildungslücke“ zwischen Theater und Mediothek versteckt, soll es jetzt einen prominenteren Platz am Fuß der Treppe zwischen den beiden Gebäuden bekommen.
Am 9. Dezember wird die aus Spenden finanzierte Versetzung stattfinden. Damit geht ein lang gehegter Wunsch von Krefelder Dante-Freunden in Erfüllung. Vor allem Hans Bungarten, langjähriger Leiter der hiesigen „Lectura Dantis“, hatte sich immer wieder für einen besseren Standort eingesetzt.
Als im Zusammenhang mit einem Ende der Tagungen in Krefeld auch ein Umzug des Denkmals nach Weimar zur Sprache kam, war es für die Dante-Freunde Zeit zu handeln. Auf der Mitgliederversammlung am 12. Oktober stellte Bungarten einen vom Architekten Klaus Reymann gefertigten Entwurf für die neue Platzierung vor.
„Das Denkmal ist mit Krefeld eng verbunden und muss hier bleiben“ betont Reymann auf WZ-Anfrage. 1965 wurde es anlässlich des 700. Geburtstages des Dichters in Krefeld aufgestellt. Ohnehin gehört es zu Dreivierteln der Stadt, die es gemeinsam mit der Dante-Gesellschaft vom italienischen Bildhauer Giannino Castiglioni erworben hat. Für Reymann soll das Denkmal auch eine Signalwirkung für den Verbleib der Tagung in Krefeld sein.
Doch wie aus Kreisen der Dante-Gesellschaft zu hören ist, hat man sich auf Weimar als neuen regelmäßigen Tagungsort eingestellt, das Archiv ist bereits dorthin verlegt. Für Krefeld würde damit eine jahrzehntelange Tradition als deutsche Dante-Stadt zu Ende gehen, an die dann wenigstens das Denkmal erinnern würde.