Meinung Das Glasdach ist ein Lehrstück

Jetzt geht es Schlag auf Schlag. Am Freitagabend sind 46 Glasscheiben auf beiden Seiten des neuen Haltestellendachs auf dem Ostwall montiert. Die Firma Bellapart gibt richtig Gas. Zahlreiche Zuschauer können sich tagsüber davon überzeugen.

Foto: Dirk Jochmann

Sechs Monate später als ursprünglich geplant, wird das Glasdach voraussichtlich kurz vor Weihnachten nun fertig sein.

Dass mehrere Krefelder Zeitgenossen anonym der spanischen Firma deshalb schon gedroht haben sollen, ist nicht allein mit Selbstherrlichkeit und schlechten Manieren zu erklären. Sondern auch mit purer Unwissenheit.

Der Stadt ist es nicht wirklich gelungen, die Besonderheiten dieser weltweit einzigartigen Stahlkonstruktion wie auch der Herstellung darzustellen. Wer von der Projektmanagerin einmal die Besonderheiten der aufwendigen Produktion der gekrümmten Glasscheiben erklärt bekommen hat, versteht, dass eine Maßtoleranz von lediglich zwei Millimetern beim Einhängen der großen Glaselemente eine Meisterleistung ist. Vorträge zu der Bauweise wären zum Verständnis hilfreich gewesen.

Dass die Verzögerungen durch die EU-Ausschreibung und ein fehlendes Fachgutachten maßgeblich herbeigeführt wurden, ist vielen Bürgern trotz Presseartikel nicht bekannt. Die Stadt kann aus dieser Großbaustelle eine Menge lernen. Sicher ist aber schon jetzt, dass, wenn die Haltestelle fertig ist, sie ein Schmuckstück für die nächsten Jahrzehnte sein wird.