Verkehr Sichtbarkeit schafft Sicherheit in der dunklen Jahreszeit

An die Generation 60-plus richtet sich eine Präventionsaktion der Verkehrswacht.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Mit der Zeitumstellung bricht die Dämmerung eine Stunde früher an. „Bis März sind wir im Dunkeln unterwegs“, sagt Polizeihauptkommissar Gottfried Wolters. Den Beginn der dunklen Jahreszeit nimmt der Verkehrssicherheitsberater der Krefelder Polizei zum Anlass, um Senioren ausführlich über Sicherheitsvorkehrungen aufzuklären.

Speziell an die Generation 60-plus richtet sich die Präventionsaktion „Auf die Rente — fertig— los!“. Unterstützt von der Volksbank Krefeld und der Verkehrswacht Krefeld gibt es je nach Jahreszeit vielfältige Angebote. Aktuell startet in Krefeld-Linn eine Serie mit Veranstaltungen zum Thema „Dunkle Jahreszeit“.

Gerlinde Fiedler vom Turnverein Burgfried Linn hat gleich ihre ganze Seniorinnen-Turngruppe in die Aula der Hauptschule am Danziger Platz mitgebracht. Die 16 Frauen, alle über 70 Jahre alt und zum Teil auf den Rollator angewiesen, möchten auch im Herbst und Winter abends sicher zu ihrem Sportkurs kommen.

Gottfried Wolters erklärt ihnen das Wichtigste: „Sichtbarkeit schafft Sicherheit.“ Richtige Bekleidung ist das A und O für Fußgänger und Radfahrer. Zwei Personen in dunkler und heller Kleidung stehen auf der Bühne der Aula. Der dunkel Gekleidete ist nur in Umrissen zu erahnen.

Auch im Lichtstrahl der Taschenlampen bleibt die Person eine Silhouette. „Sie werden besser gesehen, wenn sie eine Signalweste oder reflektierende Jacke tragen“, sagt Wolters. Wirksam seien auch Reflexbänder oder blinkende Lichter an Armen und Beinen.

Autofahrer erkennen eine Person mit Reflektoren schon aus 150 Meter Entfernung und haben zehn Sekunden Zeit zu bremsen. Mit dunkler Kleidung sind Personen nach 25 Metern bereits nicht mehr zu sehen zum Bremsen bleibt da gerade mal eine Sekunde Zeit.

Vor der Bühne schauen die Seniorinnen durch eine aufgebaute Windschutzscheibe und nehmen den Blick eines Autofahrers bei Nieselregen und Nebel ein. Die Sicht auf zwei Fahrräder ist schlecht. Deshalb der Tipp: Auch an Rädern und Rollatoren angebrachtes gutes Reflexmaterial erhöhe die Sichtbarkeit. „Verlassen Sie sich nicht darauf, gesehen zu werden“, mahnt Wolters.

Viele Unfälle passieren dort, wo Fußgänger unerwartet auf die Straße treten, um sie zu überqueren. Gerade in der Dunkelheit werden Geschwindigkeiten und Entfernung von Fahrzeugen oft falsch eingeschätzt.

Erst wenn man sich sicher ist, dass die Straße frei ist, könne man sie überqueren. Ampeln, Fußgängerüberwege und Verkehrsinseln sind dafür der sicherste Weg. Wolters: „Dafür lohnt sich auch ein kleiner Umweg. Er kann Leben retten.“