Museum Das KWM soll zu einem Besuchermagneten werden

Kultur- und Bauausschuss diskutierten gemeinsam über eine erfolgversprechende Strategie für das Museum.

Foto: Florian Monheim

Krefeld. 15 Tage vor der Wiedereröffnung des Kaiser-Wilhelm-Museums drehte sich in einer gemeinsamen Sitzung von Bau- und Kulturausschuss am Mittwoch alles nur um das eine Thema: Wie gelingt es, dass KWM nach seiner Eröffnung zu einem Besuchermagneten zu machen?

Rund 19 000 Besucher pro Jahr zählte das Haus vor seiner Schließung. „Zu wenig“, lautet das Fazit der CDU. Deshalb hatte sie als Grundlage einen Fragenkatalog zu diesem Thema zusammengestellt. „Es gibt keine Chance für den zweiten Eindruck“, fasste Kulturdezernent Gregor Micus den Auftrag an Verwaltung und Museum plakativ zusammen. Darin seien sich die Beteiligten ebenso wie der frühere und der heutige Oberbürgermeister einig.

„Gut Ding will Weile haben“, sagte Micus, als er einen kurzen zeitlichen Abriss von der ersten Vorstellung der Baumaßnahme „Umbau und Modernisierung des Museums“ 2004 im Kulturausschuss über die Schließung im Jahr 2010 bis zur Fertigstellung der Baumaßnahme in diesem Frühjahr gab. „Dieses Juwel der Krefelder Bürgerschaft verdient es, schon gezeigt zu werden, wenn die Kunst noch nicht eingezogen ist.“ Damit erschließe sich dem Betrachter in vollem Umfang die architektonische Schönheit des sanierten Gebäudes — und er komme wieder.

Entsprechend gewählt worden ist der Name der Voreröffnung KWM Pur vom 1. bis zum 3. April. Ein entsprechendes anspruchsvolles Programm mit 24 Führungen, Vorträgen und Lichtspielen an der Hauptfassade in den Abendstunden ist in einem eigens aufgelegten Faltblatt aufgeführt.

Vor allem Vertreter der CDU kritisierten am Mittwoch, dass wenige Tage vor der Eröffnung noch kein weitreichendes Konzept als Erfolgsstrategie für das KWM bekannt sei, ein Internetangebot quasi gar nicht existiere, es keine Aussagen zur künftigen Gastronomie und Werbemaßnahmen gebe. Dass dieser Eindruck trügt, verdeutlichten Gregor Micus wie auch Museumsdirektor Martin Hentschel als sie die zahlreichen Fragen zu den kulturellen und baulichen Aspekten beantworteten.

Am 2. Juli wird das KWM mit der Ausstellung „Das Abenteuer unserer Sammlung I“ offiziell eröffnet. Dabei wird laut Hentschel der Bogen gespannt zwischen zeitgenössischer und älterer Kunst des Hauses. „Das Abenteuer unserer Sammlung II“ folgt ab März 2017. Hentschel verwies darauf, dass die Museen seit sieben Jahren über eine gute Internetseite verfügen, auf der alle Informationen zu finden seien.

Künftig wird es auch außerhalb der Museumszeiten eine Gastronomie im Erdgeschoss geben. Die Vergabe der Pacht ist öffentlich ausgeschrieben. Laut Micus gibt es fünf Bewerber, zwei davon kämen wohl in die engere Wahl. Zweifel an dem Namen Kaiser-Wilhelm-Museum hat bis auf den Vertreter der Linken niemand. „Als KWM ist es international zu einer Marke geworden, eine Namensänderung wäre nicht sinnvoll“, betont Micus.