Das Trio der Bezirksschülervertretung
Duc Tam Nguyen, Paul Schestakow und Frederic Koch wollen sich für ihre Mitschüler einsetzen.
Krefeld. Drei Krefelder Jungs, viele Ideen: Duc Tam Nguyen, Paul Schestakow und Frederic Koch engagieren sich alle drei in der Bezirksschülervertretung (BSV) Krefelds. Ihr nächstes Treffen mit allen Mitgliedern findet am Dienstag, 27. Januar, statt. Pro 250 Schüler kann ein Delegierter entsandt werden: Das macht bei 33 000 Schülern an Krefelds weiterführenden Schulen theoretisch 132 Vertreter.
„Beim letzten Mal sind 58 gekommen“, sagt Duc Tam Nguyen. Der 18-jährige ist der Vorsitzende des Gremiums. „Diesmal haben wir die Einladungen an alle Schulen geschickt“, sagt er und hofft auf zahlreiches Erscheinen. Die kompletten Adressen hat das Trio sich beim Schulverwaltungsamt geholt und ist zuversichtlich, dass viele kommen.
Duc Tam steht dem Krefelder BSV vor; seine Eltern kommen aus Vietnam. Er möchte gerne Psychologie studieren und wird wohl auch die entsprechenden Noten bekommen. Duc Tams Stellvertreter ist Paul Schestakow, 17 Jahre alt. Pauls Eltern stammen von Russlanddeutschen aus Usbekistan ab, kamen Ende der 1990er Jahre nach Krefeld. Der fleißige Paul ist zweisprachig und hat im Russischen ein Diplom abgelegt. Ob er Programmieren oder Geschichte studiert, weiß der Älteste von fünf Geschwistern noch nicht.
Beide Schüler, Duc Tam und Paul, besuchen die Kurt-Tucholsky-Gesamtschule, werden im kommenden Jahr ihr Abitur ablegen.
Der 14-jährige Frederic ist der Jüngste im Vorstand. Seine Position: Rechtsreferent. Beide Eltern des Fabritz-Schülers sind Juristen.
Weiter zählen ein Presse-, ein Basis- und ein Finanzreferent, zwei Beisitzer und drei Landesdelegierte zum Vorstand des BSV. „Wir treffen uns drei- bis viermal im Jahr“, sagt Duc Tam.
Und was haben die engagierten jungen Menschen sich auf die Fahnen geschrieben? Sie wollen im sozialen Bereich spenden und sie wollen sich für die Schülerschaft einsetzen. Paul etwa möchte den Delegierten bei der Tagung zum Problem „Mobbing“ vortragen: „Das finde ich vor allem für die Schulen wichtig, die keinen Sozialpädagogen haben“, sagt Paul Schestakow, „ich habe vor, etwas zu verändern.“ Ihm liegen auch die jungen Schüler am Herzen: „Die Kinder in der 5 und 6 sind allein und haben keinen Ansprechpartner“, sagt er, „wir sollten uns gegenseitig helfen.“
Frederic konzentriert sich auf die rechtlichen Fragen: „Ich möchte einmal pro Woche ein Thema auf die Internetseite stellen, in der es um die Rechte der Schüler geht.“ Außerdem möchte er einen Finanzausschuss einrichten. Der regelt dann den Rosenverkauf zum Valentinstag an den Schulen. Im Vorjahr wurden damit 250 Euro erzielt, die die BSV dem Verein „Sonne, Mond und Sterne“ übergeben will.
Ein weiteres Ziel der drei: „Über den Jugendbeirat möchten wir einen Sitz im Schulausschuss erlangen. Der SPD-Vorsitzende Frank Meyer hat schon seine Zustimmung signalisiert.“ Frederic fasst die Erfahrungen des Trios im Gremium zusammen: „Man kann wirklich was bewirken“, sagt er zielstrebig.