Das „Westside“ wird abgerissen

Krefeld. Der Westwall ist in den Augen des Gestaltungsbeirates von seiner Lage her eine Perle in der Innenstadt. Dementsprechend genau haben sich die Mitglieder in einer ihrer Sitzungen ein neues Bauprojekt angeschaut, das Eric Schomaecker dort verwirklichen will.

So sollen die neuen Eigentumswohnungen aussehen.

Foto: Animation: Schomaecker

Der Krefelder Investor plant in Höhe von Hausnummer 77/79, viele Jahre lang auch die Adresse der Disco „Westside“, einen Neubau mit zehn Eigentumswohnungen mit Tiefgarage.

„Der Bauantrag ist noch nicht gestellt“, sagt Schomaecker. Das wird aber in Kürze passieren. Im Sommer will er ein Bauunternehmen mit dem Abbruch des Gebäudes aus den 1950er-Jahren beauftragen. Im Mai werden die letzten Mieter ausgezogen sein. Der Krefelder hatte vor wenigen Jahren das Mehrfamilienhaus gekauft und nach einem neuen Nutzungskonzept gesucht. Zuletzt hatte er die Wohnungen zeitlich befristet an die Stadt Krefeld vermietet.

Schomaecker hat Erfahrung mit dem Neubau in Bestand. Derzeit baut er anstelle des früheren Ausflugslokals „Kaffeehaus Schmitz“ an der Martinstraße zwei Häuser mit insgesamt 14 Eigentumswohnungen auf dem 2500 Quadratmeter großen Grundstück mit altem Baumbestand. Bedarf an Eigentumswohnungen in der Innenstadt wächst.

Auch am Westwall plant er den Bau von Wohnungen. Damit folgt er dem städteplanerischen Trend, die Innenstadt als Wohnraum aufzuwerten und zentrumsnah moderne, hochwertig ausgestattete Einheiten zu bauen. Ebenso wie der neue Eigentümer des Schwanenmarktes, der für 15 Millionen Euro die 199 Wohnungen aus den 70er-Jahren aufwendig saniert, setzt er auf gehobene Mieter, die zentrumsnah das urbane Leben und Wohnen suchen.

Entsprechend hoch liegt auch der Quadratmeterpreis für die Eigentumswohnungen. „Sie werden teurer als die auf der Martinstraße“, sagt Schomaecker, „weil im Gegensatz zur Martinstraße am Westwall auf kleinstem Raum gebaut werden muss.“ Für zehn Stellplätze wird eine Tiefgarage entstehen, die wegen der geringen Grundstückstiefe keine Rampe bekommt, sondern einen Autoaufzug.

Alle Geschosswohnungen werden über Balkone nach Osten und Westen verfügen. Die Einheiten im Erdgeschoss sollen einen eigenen Garten erhalten. Ausgestattet werden die Wohnungen mit Fußbodenheizung, Parkett, Dreifach-Verglasung, elektrischen Rollläden. Im Gebäude ist eine Videoanlage, eine Gas-Brennwert-Heizung und Solaranlage vorgesehen. Über Zuschnitte und Materialauswahl kann laut Schomaecker noch gesprochen werden. Denkbar sei auch, dass bei größerem Platzbedarf zwei Wohnungen zu einer zusammengefasst werden können. Bei einer Größe von dann 170 Quadratmetern für vier Zimmer ist mit einem Kaufpreis von rund 500 000 Euro zu rechnen, zuzüglich 50 000 Euro für zwei Stellplätze. Ansonsten werden die drei Zimmer großen Eigentumswohnungen voraussichtlich zwischen 260 000 und 285 000 Euro kosten. „Wer seine Wohnung weitervermieten möchte, kann mit Mieteinnahmen um zehn Euro pro Quadratmeter planen“, sagt Schomaecker — und hat dabei sicher auch die neuen Mietpreise im Schwanenmarkt im Blick. Die 40 Quadratmeter großen Appartements ebenso wie die Zwei- bis Vierzimmer-Wohnungen mit einer Größe von 59, 78 und 89 Quadratmeter werden für neun bis zehn Euro pro Quadratmeter angeboten — und damit am oberen Rand des Krefelder Mietpreisspiegels.