Den Allergien auf der Spur

Die rollende Beratungsstelle des Deutschen Allergie- und Asthmabundes hat Halt in Krefeld gemacht.

Foto: Dirk Jochmann

Der Frühling hat angefangen. Für die Einen ist es die schönste Zeit des Jahres, für die Anderen die nervenaufreibendste — und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn mit dieser Zeit beginnen die Pollen wieder zu fliegen und zahlreiche Allergiker mit Niesen, Juckreiz und Husten zu plagen.

Hasel, Weide und Erle sind die Gewächse, die den Betroffenen am meisten Probleme verschaffen. Sogar Atemnot und Schlaflosigkeit gehören zu den Beschwerden der Allergiker. Um über die Dringlichkeit einer frühzeitigen Behandlung aufzuklären und Rat sowie Informationen zu bieten, stand in den Osterferien ein Allergiemobil des Deutschen Allergie- und Asthmabundes (DAAB) in der Innenstadt.

Insgesamt gibt es über das Jahr verteilt 250 Termine dieser Art. Einer der Berater ist DAAB-Mitarbeiter Stephan Peters, der dieses Jahr die Krefelder aufklärte. „Ich stehe hier für Ratsuchende bereit und biete ihnen auch eine Lungenfunktionsmessung an“, sagte Peters zu seinen Aufgaben. Mit zahlreichen Ratgebern, Zeitschriften und weiteren Informationen stand er für Betroffene, die Fragen zu ihrer Krankheit haben, sowie für diejenigen, die einen Verdacht auf eine Hypersensibilität hegen, bereit. „Manche kommen auch mit dem Anliegen zu mir, dass ihnen derzeit ein häufigeres Niesen als sonst auffällt. Dann kann der Lungentest beim Aufdecken einer Erkrankung helfen“, sagte Peters weiter. Unterschätzt jemand eine Allergie, kann das schwere Folgen haben.

Rund 50 bis 100 Personen suchen pro Stop Hilfe bei Peters. „Statistisch gesehen ist jeder Dritte in Deutschland von Allergien, Asthma, Neurodermitis oder Urtikaria betroffen. Daher ist die Anzahl der Erkrankten, die sich zu mir begeben, noch vergleichbar gering.“ Peters vermutet, der Grund für diese niedrige Zahl an Ratsuchenden liege an der Unwissenheit der Deutschen. „Manche vermuten, die Schlappheit und Symptome zu Beginn der Frühlingszeit seien eine sogenannte ‚Sommergrippe‘. Über die Möglichkeit einer Allergie machen sie sich keine Gedanken.“

Ein anderer Grund sei demnach, dass viele Personen eine Krankheit verdrängen. „Wenn man weiß, dass Anzeichen einer Allergie oder Ähnlichem vorliegen, sollte man dies untersuchen lassen. Aber entweder wollen die Personen nicht wahrhaben, dass sie an einer Krankheit leiden, oder sie möchten nicht auf die allergieauslösende Lebensmittel verzichten und ignorieren die Symptome“, sagte Peters.

Dabei droht jedoch die Gefahr, dass sich schwerwiegendere Konsequenzen ergeben. Durch das Unterschätzen oder Verzichten auf eine Behandlung können pollenassoziierte Kreuzallergien, also die Unverträglichkeit von frischem Kern- und Steinobst, und Asthma entstehen. Außerdem kann starker Pollenflug auch andere Allergien verstärken oder Hautbeschwerden, beispielsweise einen Neurodermitis-Schub, verursachen.

Genau deswegen organisiert der DAAB die Allergiemobil-Touren. Weil die Einsicht einer Krankheit schon Überwindung genug für die Betroffenen darstellt, sollen die kleinen Wohnwagen des DAAB dies erleichtern. Denn ein Schritt in das Mobil, das in den Innenstädten steht, fällt nicht so schwer wie der Gang zum Arzt, den man bereits Tage oder Wochen vorher planen muss. Da Fragen zu Allergien auf Pollen, Nahrungsmittel, Hausstaubmilben, Duftstoffen, zu Asthma, Neurodermitis, Laktose, Fruchtzucker, Gluten und Ähnlichem stetig zunehmen, ist die Aktion von Peters und des DAAB wichtiger denn je.