Denkmal Der Brempter Hof ist verkauft

In dem denkmalgeschützen Gebäude sollen Wohnungen entstehen. Käufer ist eine Immobilienfirma aus Mönchengladbach.

Die Baumaßnahmen sollen nach Informationen der Stadt bis Anfang 2020 dauern.

Foto: abi (2), DJ (1)

Krefeld. Drei Anläufe hat es gebraucht, jetzt hat es geklappt: Die Stadt hat den denkmalgeschützten Brempter Hof in Uerdingen für einen höheren, sechsstelligen Betrag verkauft. Das Unternehmen denkmal.gut Immobilien GmbH aus Mönchengladbach stand seit 2014 als Investor kontinuierlich in Gesprächen mit dem Fachbereich Gebäudemanagement und erwarb nun die Immobilie an der Ecke Alte Krefelder Straße/Untere Mühlengasse. Dort sollen Wohnungen entstehen.

„Die Sanierungsarbeiten können nach dem derzeitigen Stand der Planung im Frühsommer beginnen. Die Baumaßnahme soll bis Ende 2019 oder Anfang 2020 dauern“, heißt es in einem Schreiben der Stadt. Zunächst werde der Uerdinger Heimatbund das Gebäude zwischen Ende Januar und Ende Februar räumen. „Anschließend müssen die Keller des Brempter Hofs und des Uerdinger Rathauses räumlich getrennt werden. Bis zum Abschluss dieser Maßnahme ist mit der Erteilung der Umbaugenehmigung für das Bestandsgebäude und den Erweiterungsbau im Rahmen zu rechnen.“

Um das Gebäude-Ensemble komplettieren zu können, muss der Bebauungsplan geändert werden. Das entsprechende Verfahren sei bereits eingeleitet, teilt die Stadt mit.

Erfreut zeigt sich Uerdingens Bezirksvorsteher Jürgen Hengst (SPD) über den notariell besiegelten Verkauf des Brempter Hofes an einen privaten Investor. „Nach den vielen gescheiterten Ideen, Entwürfen und Planungen bestätigt sich damit unsere Einschätzung, dass die Rheinstadt Uerdingen, schon seit langer Zeit ein industrielles und gewerbliches Kompetenzzentrum der Region, Stück für Stück auch eine attraktive Adresse für das Wohnen am Rhein wird“, erklärt er. „Der Käufer will in dem historischen Gebäudekomplex an der Alten Krefelder Straße in zwei Abschnitten eine neue Nutzung realisieren und vornehmlich Wohnraum schaffen“, erklärt Hengst.

Bereits der Umbau und die neue Verwendung des ehemaligen Gebäudekomplexes der Firma Dujardin, aber auch des Alten Rathauses, des früheren evangelischen Gemeindezentrums an der Kronenstraße und des „Bügeleisens“, in dem der Uerdinger Heimatbund demnächst sein neues Domizil beziehen wird, hätten deutlich gemacht, dass in Uerdingen industriellen und bauhistorischen Denkmälern neues Leben eingehaucht werde, sagt Hengst. „Der bevorstehende Umbau des Brempter Hofs ist dabei ein weiteres hoffnungsvolles Signal.“

In diesem Jahr 2017 erwartet Jürgen Hengst weitere Impulse für den Stadtteil: etwa die neue Nutzung des Uerdinger Bahnhofs, die Sanierung des ehemaligen Pumpwerks am Rundweg und der Neubau von Wohnungen auf dem Gelände der ehemaligen Schotte-Druckerei. Ergänzt würden diese Vorhaben möglicherweise durch den Umbau des ehemaligen Babcock-Verwaltungssitzes an der Parkstraße zu einem Seniorenzentrum.

Zuvor hatte Bernd Krükel, Gesellschafter des Kölner Unternehmens Bau- & Denkmalwert, Interesse am Brempter Hof gezeigt und abgewunken. „Nach reiflicher Überlegung, zahlreichen Kalkulationen, Planungen und Projektstudien in verschiedenste Richtungen, ob betreutes Wohnen, gewerbliche Nutzung oder auch konventioneller Wohnungsbau im Denkmal- und Neubaubereich, sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass wir das Objekt aus Gründen der damit verbundenen finanziellen Risiken derzeit nicht ankaufen können“, hieß es. Davor hatte die Planungsgemeinschaft „Selbständig Wohnen in Gemeinschaft für Jung und Alt im Brempter Hof“ abgewunken.