Bezirksvorsteher Hans Butzen tritt 2020 wieder an
Krefeld · Der Hülser Bezirksvorsteher und Ratsherr will bei der Kommunalwahl erneut kandidieren.
Hans Butzen will es noch einmal wissen: „Ich möchte bei der Kommunalwahl 2020 erneut für Rat und Bezirksvertretung kandidieren und mich auch wieder um das Amt des Bezirksvorstehers bewerben“, kündigt der 69-jährige Politiker an. Am Freitag (19 Uhr, Hotel Klings, Krefelder Straße 81) wird eine Mitgliederversammlung darüber zu entscheiden haben, ob die Hülser SPD wieder mit ihm als Zugpferd in den Wahlkampf geht – aber Zweifel daran, dass dies so kommt, hat eigentlich niemand.
Umzug nach Hüls
Beste Voraussetzungen für die erneute Kandidatur sind ohnehin geschaffen: Seit wenigen Wochen wohnt der Bezirksvorsteher wieder in Hüls – und das sogar im eigenen Wahlkreis. In der Vergangenheit war immer mal wieder kritisiert worden, dass Hans Butzen sein Haus in Fischeln hat. Dort wohnen Tochter und Schwiegermutter auch weiterhin – aber der neue Wohnort, den er selbst mit seiner Frau Barbara und Golden Retriever Leon bezogen hat, ist ein Mehrfamilienhaus am Botzweg im Süden von Hüls. In dem Neubau hat das Ehepaar eine Erdgeschosswohnung angemietet, das ständige Treppensteigen gehört damit der Vergangenheit an. „Der Umzug war schon lange geplant“, berichtet Butzen. Ganz kurzfristig habe sich im Juni die Gelegenheit dazu ergeben, diesen Plan auch umzusetzen.
Mit dem Erreichten zufrieden
Seit 2014 ist Hans Butzen, ein gebürtiger Hülser, Bezirksvorsteher – und mit dem seitdem Erreichten ist er sehr zufrieden. Denn vieles von dem, was sich die SPD in ihrer 2014 vereinbarten Kooperation mit Grünen und FDP vorgenommen habe, sei schon umgesetzt worden. So gebe es nun zwei statt nur einen Ringbus, das alte Pflaster im Ortskern sei ausgetauscht, das Netz der Tempo-30-Zonen verdichtet worden. Ein Kunstrasenplatz sei auf der Anlage Hölschen Dyk entstanden – und für das Gewerbegebiet Den Ham sei der Bebauungsplan jetzt endlich rechtskräftig.
Aktuell steht der Abriss der alten Feuerwache sowie die Umgestaltung des benachbarten Kirmesplatzes an. Dieser soll Ende 2020 abgeschlossen sein. Auch die Sicherung der Hülser Schulen und der Ausbau der Zahl der Kindergartenplätze sei gelungen. „Wir haben aber noch Bedarf im Hülser Süden für eine neue Kita. Die Suche nach einem passenden Grundstück läuft“, berichtet Butzen.
Straßenbahn verlängern
Womit wir bei den Projekten wären, die der Bezirksvorsteher in einer nächsten Amtszeit gerne anpacken möchte. Dazu gehört eine Verlängerung der Straßenbahntrasse der Linie 044 in Richtung Zentrum: „Das haben wir bisher nicht hinbekommen, es bleibt aber auf der Agenda.“ Die Straßen in Hüls müssten vielfach in einen besseren Zustand versetzt werden, das Umfeld des Bahnhofs verbessert werden. Und die bezirksbezogenen Mittel, die an Vereine gehen, würde Butzen gerne in Krefeld auf 10 000 Euro anheben lassen, sobald die Stadt nicht mehr im Nothaushalt ist: „Die Nachfrage ist da.“
Für den umstrittenen Bebauungsplan 550 (Fette Henn/Hinter der Papenburg) hofft Hans Butzen noch auf ein Einlenken der Grünen. Diese hatten das Verfahren ursprünglich mit auf den Weg gebracht, hatten dann aber einen Rückzieher gemacht. „Ich erwarte, dass die Grünen ihre Position überdenken“, sagt Butzen und spricht vom „grünsten Bebauungsplanentwurf, den Krefeld je gesehen hat“. Im laufenden Verfahren der Bürgerbeteiligung hätten sich bis auf zwei Ausnahmen alle Grundstückseigentümer dafür ausgesprochen.
Bekenntnis zur Kooperation
Die Kooperation mit FDP und den Grünen war bis 2020 geschlossen worden. Obwohl es jüngst im Gebälk vernehmlich knirschte, möchte der SPD-Politiker daran festhalten. Butzen hatte öffentlich das Verhalten der Grünen im Zusammenhang mit den Diskussionen über den Regionalplan kritisiert.
Butzen, der 1984 erstmals Ratsmitglied wurde, ist bis in die Verwaltungsspitze hinein sehr gut vernetzt. Deshalb hofft er jetzt auch zuversichtlich, dass der Stadtrat dem Vorschlag der Bezirksvertretung folgt und kurzfristig 1,5 Millionen Euro für Planung und Ausführung der Sanierung des Hülser Schwimmbads bereitstellt. Der „Badenotstand“ müsse beendet werden.
„Man hätte das viel früher angehen müssen“, betont Butzen. So seien die 100 000 Euro, die man noch 2018 ins Bad gesteckt habe, „für die Katz“ gewesen. In diesem Sommer musste das Freibad geschlossen bleiben. Das wird wohl auch 2020 so sein, denn dann sollen nach dem Wunsch von Butzen die Umbauarbeiten laufen. Einen Neubau darf es aus seiner Sicht nicht geben, denn dafür sei ein neuer B-Plan notwendig, der sich Jahre hinziehen könne. „Und so ein Neubau könnte bis zu acht Millionen Euro kosten.“