Der Ort, an dem Fahrräder wieder flott gemacht werden
In der Begegnungswerkstatt an der Gerberstraße können Menschen mit Behinderung wieder Fuß auf dem Arbeitsmarkt fassen.
Mitte. Schrauben, bauen, aufarbeiten: An der Gerberstraße 44 bringt das Team der Begegnungswerkstatt der gemeinnützigen St. Augustinus-Behindertenhilfe in Krefeld Fahrräder wieder auf Vordermann. Das Besondere: Die Werkstatt ist ein tagesstrukturierendes Angebot für Menschen mit Behinderungen.
„Mit der Werkstatt helfen wir Menschen mit einer chronisch psychischen Erkrankung, einer sinnstiftenden Tätigkeit und Beschäftigung nachzugehen, mit dem Ziel, dass sie wieder auf dem ersten oder zweiten Arbeitsmarkt Fuß fassen können“, erklärt Leiter Ulrich Fricke das Konzept. Seit Anfang 2017 gehört die Werkstatt zu den tagesstrukturierenden Diensten der St. Augustinus-Behindertenhilfe. Zuvor hatte sie die Young Caritas gemeinsam mit dem ADFC und dem Sozialwerk Krefelder Christen betrieben und damit Geflüchteten bei der Beschäftigung geholfen. Jetzt sind vier Klienten mit Behinderung dort tätig, zwei davon kümmern sich um die Räder, die durchgecheckt, gereinigt oder repariert werden müssen.
Aber nicht nur das: Die Werkstatt bereitet auch gespendete Räder neu auf, um sie für kleines Geld weiterzugeben. „Menschen, die sich kein neues Rad leisten können, bekommen so die Chance, wieder mobil zu sein“, sagt Fricke und fügt hinzu: „Gerade jetzt im Sommer steigt der Bedarf und wir können Fahrradspenden gut gebrauchen. Wer also ein Fahrrad übrig hat und spenden möchte, sollte sich melden. Wir freuen uns über jede Spende und holen das Rad bei Bedarf sogar ab.“ Seit kurzem sind auch zwei weitere Dienstleistungen ins Portfolio der Werkstatt aufgenommen worden und aus der reinen Fahrradwerkstatt ist eine Begegnungswerkstatt entstanden.