Die GSAK braucht während Corona mehr Mitarbeiter und Fahrzeuge Die Krefelder entrümpeln

Krefeld · Dass in Zeiten von Corona Kellerräume und Dachböden vermehrt aufgeräumt und ausgemistet werden, kann der Geschäftsführer der Gesellschaft für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft Krefeld (GSAK), Wilfried Gossen, nur bestätigen.

Johann Keller kippt seinen Müll in einen Container des GSAK-Wertstoffhofs am Bruchfeld. Zurzeit ein beliebter Ort bei den Krefeldern.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

„Wir haben in den letzten Monaten ein deutlich erhöhtes Aufkommen an Sperrmüll zu verzeichnen. Die Menschen sind vielfach zu Hause und nutzen die Zeit zum Aufräumen.“ Momentan sei das Aufkommen so hoch, dass seit zwei Wochen ein weiteres Fahrzeug eingesetzt werde. Die GSAK kann dafür auf vorhandene Reserve-Laster zurückgreifen. Statt der üblichen drei sind nun vier der orangefarbenen Müll-Wagen täglich unterwegs, um ausrangierte Abfälle einzusammeln.

Pro Fahrzeug werden drei Mitarbeiter eingesetzt. Somit wird aufgrund des erhöhten Arbeitsvolumens auch mehr Personal benötigt. „Wir haben im Moment weniger Mitarbeiter im Urlaub, und bei Bedarf greifen wir auch auf Zeitarbeitsfirmen zurück“, erklärt Wilfried Gossen. Einen Corona-Krankheitsfall hat es im Unternehmen bisher zum Glück noch nicht gegeben. Im Bereich des normalen Sperrmülls verzeichnet die GSAK mengenmäßig eine Zunahme von 15 Prozent. „Im Elektro- und Metall-Bereich sind es sogar 30 Prozent“, so Gossen.  Das Mehr an Unrat führt auch zu längeren Wartezeiten – bis zu fünf Wochen dauert es momentan, bis die GSAK angerollt kommt. Um die 70 Stellen fahren die Entsorgungslaster täglich an. Der Sperrmüll wird bereits im Wagen zerkleinert und dann zur Müllverbrennungsanlage gefahren. Daten darüber, was die Bürger wegwerfen, werden nicht erhoben. „Es ist immer mal Sondermüll dabei, den wir nicht mitnehmen. Aber die Abfallzusammensetzung hat sich in Corona-Zeiten grundsätzlich nicht geändert“, so Gossen.

Menschen aus dem Umland wollen in Krefeld entsorgen

Auch der Wertstoffhof am Bruchfeld wird in den letzten Wochen stärker frequentiert als sonst. „Gerade zu Beginn der Corona-Krise kamen sehr viele Menschen aus dem Umland, die ihren Sperrmüll bei uns abgeben wollten, da in manchen Städten die Wertstoffhöfe geschlossen hatten“, erzählt der GSAK-Geschäftsführer. „Leider mussten wir diese Leute zahlreich abweisen, da nur Krefelder ihren Sperrmüll bei uns abgeben dürfen.“

Wartezeiten bis zu eineinhalb Stunden müssen hier zurzeit in Kauf genommen werden. Schlangen bilden sich bereits eine Stunde vor Öffnungsbeginn vor den Toren. Aufgrund des größeren Andrangs werden auch hier Schutzmaßnahmen ergriffen. „Es besteht eine Mundschutzpflicht, und bei zu viel Betrieb wird die Anzahl der Privatfahrzeuge, die auf unseren Hof fahren dürfen, begrenzt“, so Gossen. Der Wertstoffhof nimmt alle möglichen Abfälle entgegen. Teilweise ist die Abgabe kostenfrei. Für große Mengen an Grünschnitt oder Bauschutt beispielsweise muss jedoch ein Entgelt entrichtet werden.

Ein großes Problem stellen die sogenannten wilden Müllkippen dar. „Für wilde Müllkippen gibt es eine allgemein steigende Tendenz“, weiß Gossen. „Vermehrt sind sie dort zu finden, wo schon Container stehen. Da werden einfach Dinge abgeladen, die da nicht hingehören.“ Gossen verweist auf die Service-Hotline der GSAK, bei der solch unerlaubte Müllberge gemeldet werden können.

Und auch über die Internetplattform „Maak et“ des Kommunalbetriebs Krefeld (KBK) können Anliegen gemeldet werden. „Wir haben gegenüber der Stadt die Zusage gemacht, diese Müllplätze innerhalb von 24 Stunden zu beseitigen“, sagt Gossen.

Das unerlaubte Ablegen von Müll zu unterbinden sei die Aufgabe von Polizei und Kommunalem Ordnungsdienst (KOD). Bei ihrer Arbeit steht die GSAK im ständigen Austausch mit ihrem Arbeitgeber, dem KBK. „Unsere tägliche Aufgabe besteht darin, dass wir die Entsorgung in Krefeld absichern“, so Gossen. „Und diese können wir, auch angesichts der momentanen Situation,  jederzeit gewährleisten.“