Die Kufa rückt zusammen

Der Verein bastelt an Konzepten gegen die Krise. Am 29. September wird ein komplett neuer Vorstand gewählt.

Krefeld. Es ist wie so oft in der Geschichte der Kufa: Wenn es eng wird, rücken die Mitglieder zusammen. In dem angeschlagenen Verein laufen aktuell Gespräche, wie man die finanzielle Krise in den Griff bekommen kann. Der Vorsitzende Max Kropp bestätigt das, erklärt aber: „Es gibt keine druckreifen Ergebnisse.“

Immerhin haben die Sommerpartys, mit denen die Kufa laut Pressemitteilung „aktiv gegen die Krise“ angehen will, gut eingeschlagen, sagt Kropp: „Bislang haben wir freitags und samstags immer volles Haus gehabt.“ Die Liquidität sei auf diese Weise auch im „Sommerloch“ gesichert. „Klar ist aber: Die Lage wird sich kurzfristig weder deutlich verbessern noch gravierend verschlimmern.“ Der Verein braucht Zeit.

So soll am 29. September ein komplett neuer Vorstand gewählt werden. Ein designierter Nachfolger für Kropp, der aus privaten Gründen ausscheidet, ist bereits gefunden. „Ich weiß, dass sich der Eindruck aufdrängt, dass der jetzige Vorstand das sinkende Schiff verlässt“, sagt Max Kropp. „Aber das ist definitiv nicht so. Jeder, der aufhört, hat dafür seine Gründe.“

Wer auch immer Ende September gewählt wird: Er hat — abseits aller finanziellen Probleme — viel Arbeit vor sich. Wie aus Kufa-Kreisen verlautete, gibt es noch keinen dauerhaften neuen Vorsitzenden im Programmausschuss, der die Bands bucht und das kulturelle Angebot gestaltet. Auch in anderen Ausschüssen stockt die Arbeit. Immerhin ist für den scheidenden Bürochef Wolfgang Hollenders eine Nachfolgerin gefunden. Sie wird demnächst eingearbeitet.

Auch das Binnenklima in der Kufa scheint verbesserungswürdig. Immer wieder wird der Vorwurf laut, dass zu viele ihr eigenes Süppchen kochen und es an einem Gesamtkonzept für die Kulturfabrik mangelt. Nur einzelne Teilbereiche wie die Kabarettreihe funktionieren wie gewohnt. Insgesamt ist das Herbstprogramm im Internet weiterhin dürftig.

All dies führt dazu, dass sich nun auch die Politik für die Lage in der Kufa interessiert. Die SPD forderte die Verwaltung auf, den „Hilferuf“ ernst zu nehmen. Es seien „sofort“ Gespräche mit den Verantwortlichen zu führen. Aufgabe der Stadt sei es — abseits der finanziellen Förderung — eine „solide Basis“ für die Einrichtung zu schaffen. Für die SPD ist die Kufa ein „unverzichtbarer Bestandteil der Krefelder Kulturszene“.

Ähnlich sieht es Kulturdezernent Gregor Micus: „Die Kufa ist für unser Kulturleben enorm wichtig.“ Er habe in der Vergangenheit mehrfach Gespräche mit Vertretern des Vorstands geführt: „Aufgrund der aktuellen Entwicklung werde ich nun erneut den Kontakt suchen.“

Derzeit zahlt die Stadt einen jährlichen Zuschuss von rund 70 000 Euro. Er fließt in die Miete für den ehemaligen Schlachthof, in dem die Kufa untergebracht ist (siehe Text unten). Das Programm muss der Verein selbst refinanzieren. Dass dies künftig gelingt, wird die wichtigste Aufgabe des neuen Vorstands sein.