Kinderkonzert „Seufzer-Galopp“ und die Filmmusik vom Weißen Hai sorgen für große Gefühle
Krefeld · Die Niederrheinischen Sinfoniker unter Andreas Fellner und Kiko verabschieden sich mit dem Kinderkonzert „Musik M(m)acht Gefühle“ in die Sommerpause.
Lustig, traurig, wütend oder ängstlich – die Vielfalt menschlicher Gefühle ist groß. Aber kann man diese Stimmungen auch in der Musik ausdrücken? Diese Frage stellte sich Kobold Kiko (Paula Emmrich) im letzten Kinderkonzert der Niederrheinischen Sinfoniker vor der Sommerpause. Und wie immer haben die Musiker und Kapellmeister Andreas Fellner Antworten auf Kikos Fragen. Unter dem doppelsinnigen Titel „Musik M(m)acht Gefühle“ stellen sie Stücke vor, in denen die unterschiedlichsten Empfindungen hörbar werden.
Im ersten Stück von Johann Strauß Vater sind es noch die Stimmen der Musiker, die mit einem lauten Seufzen in dem ansonsten sehr flotten „Seufzer-Galopp“ eher komische Akzente setzen. Mit einem großen Seufzer, der sich schnell in Wut verwandelt, betritt auch Kiko die Bühne. „Tritt mich in den Po, ich soll lernen, was Musik mit mir macht?“, raunzt Kiko den Dirigenten an. „Du hast dich wohl im Ton vergriffen!“, kontert dieser. „Die Wut ist ganz plötzlich in mich hinein gekrochen“ stellt der Kobold fest.
Kapellmeister erklärt Kindern
die musikalischen Effekte
Ähnlich geht es auch dem „Wassermann“ in Antonin Dvořáks gleichnamigem Stück. Aus der Tiefe des Meeres schreit er immer lauter seine Wut über den Verlust von Frau und Kind heraus. Während das schnelle Spiel der Geigen und Bratschen den Sturm über dem Wasser verkörpert, machen die Trompeten und Posaunen die Schreie des Wassermanns hörbar. Neben den passenden Instrumenten sind auch Lautstärke und Tempo für den gewünschten Effekt verantwortlich. „Das ist wirklich spannend!“, sagt Kiko anerkennend.
Dass Musik auch Ängste heraufbeschwören kann, stellen die Sinfoniker mit den nächsten beiden Stücken eindrucksvoll unter Beweis. „Eine Nacht auf dem kahlen Berge“ heißt eine Komposition von Modest Mussorgsky, in der die Stimmen von Geistern im Wald zu hören sind und Hexen durch die Lüfte sausen. Auch hier erklärt Fellner, welche Instrumente für welche Effekte verantwortlich sind. „Angst kenn’ ich nicht!“, stottert Kiko und zittert am ganzen Körper. Mit der Filmmusik zu „Der weiße Hai“ steigern die Musiker noch die gruselige Stimmung und Kiko gerät in Panik.
Ein Schlaflied vom Cello gespielt beruhigt ihn wieder. „Was Musik nicht alles mit uns machen kann!“, stellt der Kobold fest und fragt den Dirigenten: „Mr. Fellner, wie geht es eigentlich dir?“. Seine Antwort ist die muntere Ouvertüre zur Oper „Wilhelm Tell“, also gute Laune pur. Ein weiteres beliebtes Gefühl in der Musik ist die Sehnsucht. Mit einer immer weiter fortlaufenden und sich steigernden Melodie drückt Peter Tschaikowsky das in einer Sinfonie aus. „Das ist ja Quengelmusik“, meint Kiko abfällig und überlegt, welches Gefühl noch fehlt. Es ist die Trauer und dafür haben die Musiker einen entsprechenden Marsch von Beethoven parat. Das Konzert endet mit dem flotten Mambo aus dem Musical „West Side Story“.
Nach den Theaterferien startet im Herbst die neue Saison mit insgesamt fünf Kinderkonzerten. Der erste Termin ist Sonntag, 6. Oktober (11 und 12.30 Uhr) zum Thema: Kiko und die Technik. Karten und Informationen gibt es telefonisch unter 805-125 und im Internet: