Dießemer Bruch: Tödlicher Unfall bleibt ein Rätsel
Verkehrsschau besuchte am Donnerstag die Kreuzung: „Ampel, Spiegel und Markierungen in Ordnung“.
Krefeld. Der tödliche Unfall von Dienstag auf der Kreuzung Dießemer Bruch/Neue Ritterstraße bleibt ein Rätsel. Denn der 22 Jahre alte Radfahrer ist unter den linken Vorderreifen eines Betonmischers geraten, der nach rechts direkt auf die Überholspur des Dießemer Bruchs abbiegen wollte.
Dessen Fahrer (54, aus Erkrath) ist noch nicht von der Polizei vernommen worden. Kam der Radfahrer gar aus der Straße Am Verschubbahnhof im Gegenverkehr? Oder wollte er — ebenfalls von der Neuen Ritterstraße kommend — in einem Schlenker noch schnell an dem abbiegenden Lkw vorbei in Richtung Am Verschubbahnhof?
Fragen, die bis Donnerstag noch nicht beantwortet werden konnten. Die Polizei des Kreises Mettmann ist inzwischen gebeten worden, den Lkw-Fahrer zu vernehmen.
Die Stadtverwaltung sieht keine Versäumnisse im Kreuzungsbereich. „Die Signalanlagen sind in Ordnung, Radweg und Markierungen in einem guten Zustand, der Spiegel für Lastwagenfahrer richtig gestellt“, teilte am Donnerstagnachmittag Timo Bauermeister, Leiter des städtischen Presseamtes, mit.
Die aus Mitarbeitern von Polizei, Tiefbauamt und Straßenverkehrsbehörde zusammengesetzte Verkehrsschau hatte am Donnerstag als erstes die Kreuzung Dießemer Bruch/Neue Ritterstraße begutachtet.
Der sogenannte Trixi-Spiegel war 2008 installiert worden, um Lkw-Fahrern den „toten Winkel“ sichtbar zu machen. Vorausgegangen waren zwei identische Unfälle, bei denen ein Radfahrer ums Leben kam, der andere zum Glück nur leicht verletzt wurde. „Dann war drei Jahre Ruhe, von Blechschäden abgesehen“, sagt Polizeisprecher Hans Acor Kniely.
Vor dem Unfall am Dienstag kam es in diesem Jahr an derselben Stelle — jeweils beim Rechtsabbiegen von Lkw auf den Dießemer Bruch — trotz Spiegels zu zwei Ereignissen: Am 9. Januar wurde ein Radfahrer leicht verletzt, am 1. August rettete sich ein zehnjähriges Mädchen durch einen Sprung zur Seite. Sein Fahrrad kam unter den Lkw.
Über Änderungen an der Ampelschaltung, so Timo Bauermeister, werde entschieden, wenn Gutachten und Bericht der Polizei vorliegen. Einen Vorlauf von drei bis fünf Sekunden für Fußgänger und Radfahrer gibt es an den Kreuzungen Bahnstraße/Dießemer Straße und Traarer Straße/Nikolaus-Groß-Straße.