Dionysiusplatz: Fällung der Linden stößt übel auf
Grüne sprechen sich im Ausschuss gegen die Baupläne für die neue Tiefgarage aus.
Krefeld. Die Erweiterungspläne für den Schwanenmarkt sind im Planungsausschuss willkommen. Nicht jedoch die damit einhergehende Fällung der elf Linden auf dem Dionysiusplatz für den Neubau einer Tiefgarage. Schon zu Beginn der Sitzung halten Bürger drei große Plakate hoch. Darauf ist zu lesen „Überlegen statt sägen“ oder „Die 11 Linden bleiben stehen“. Günter Föller von den Grünen möchte die stattlichen Exemplare sichern, in dem die Verwaltung den Bestand im künftigen Bebauungsplan festschreibt. Doch die anderen Parteien lehnen den Vorschlag ab.
„Die Erweiterung des Schwanenmarktes ist ein sinnvolles Projekt“, betont Jürgen Hengst (SPD), „wir behalten uns aber vor, hinzuschauen.“ Ihm drängen sich direkt mehrere Fragen auf: Ob es bei der Neugestaltung des Dionysiusplatzes Bezüge zum historischen Grundriss der Stadt geben wird; wie sich der Wegfall von rund 300 Parkplätze durch Abriss der Hochgarage auf die Innenstadt auswirkt; wie der Verkehr bei einem neuen Parkhaus künftig fließt? Auch für ihn spielen Bäume auf dem Dionysiusplatz eine wichtige Rolle. Doch für die SPD kommt auch eine Neupflanzung infrage, wenn die Linden bei den Bauarbeiten nicht zu retten sind.
Jürgen Wettingfeld (CDU) sieht die Investition der Brüder Shapira als große Chance für die Innenstadt. „Es ist gut, dass wir dem Gutachten von Junker und Kruse gefolgt sind und uns vor ein paar Jahren gegen ein neues einzelnes Einkaufszentrum ausgesprochen haben.“ Der planungspolitische Sprecher der CDU signalisiert deshalb Zustimmung. Dennoch hat auch er noch viele Fragen.
„Wir legen mit dem einleitenden Beschluss zunächst fest, dass es Regelungsbedarf wegen des privaten Bauvorhabens gibt, mehr nicht“, erklärt Beigeordneter Thomas Visser in Vertretung für den erkrankten Planungsdezernent Martin Linne. In dem Rahmen könnten die Fragen abgeklopft werden. „Wenn erkennbar ist, dass das Projekt zu realisieren ist, kommt es zunächst zur frühzeitigen Offenlegung mit Bürgerbeteiligung.“
Nach längerer Diskussion und Aufnahme der Vorgabe, dass auf dem neugestalteten Dionysiusplatz Bäume wieder gepflanzt werden sollten, stimmen bis auf die Grünen alle der Verwaltungsvorlage zu.
Joachim C. Heitmann (FDP) erneuert in diesem Zusammenhang seine Kritik an der Verwaltung. Die habe seit dem 26. November von dem Vorhaben der Investoren gewusst, aber nicht die Jury informiert, die Anfang Januar einen neuen Dienstleister für den Weihnachtsmarkt ausgewählt habe. Der jetzige Preisträger gehe davon aus, dass der Markt auch weiterhin auf dem Dionysiusplatz stattfindet.
„Die Ausschreibung ist ausdrücklich ergebnisoffen für die gesamte Innenstadt gefasst worden“, antwortet Visser. Außerdem sei allen seit langem bekannt, dass im Rahmen des Stadtumbaus West auch der Dionysiusplatz neu gestaltet werden wird. Ob mit oder ohne Tiefgarage spiele keine Rolle.