Doch kein „Roggekamp“in Oppum?
Bürger fühlen sich bei Namenswahl für Straße übergangen.
Oppum. Als Posse bezeichnen die Oppumer Urgesteine Willi Hanenberg und Franz-Joseph von der Hocht die Namensfindung für eine Straße in ihrem Stadtteil. Es geht um die neue Straße zwischen Wetekamp und Haferkamp. Die Bezirksvertreter hatten mit hauchdünner Mehrheit von SPD, Grünen und Linken für „Roggekamp“ gestimmt. Dazu hatte es bereits im Gremium Kritik gegeben.
Die Entscheidung könnte nun wegen eines Briefs — einer Bürgereinlassung — an die Bezirksvertreter in der Sitzung am Donnerstag, 1.Juni, um 17 Uhr in der Schule Alte Flur noch einmal diskutiert werden.
Hanenberg und von der Hocht wandten sich auch an den Bürgerverein. In ihrem Schreiben heißt es: „Man hat der Straße einen Namen gegeben, der so überhaupt nicht existiert. Dafür beziehen sich nun zwei Straßen im Viertel auf die gleiche Getreidesorte, nämlich Roggen. Schon der Korekamp ist ein Roggenpfad, nun bekommt er einen zweiten verstümmelten ,Roggekamp‘ an die Seite gestellt.“ Namen und Dialektwörter zu erfinden, passe in eine Zeit, in der Politiker gerne das Postfaktische bemühten, hier in der Variante des „Fake-Worts“, schreiben sie weiter. Besonders ärgerlich sei es aber, dass man die monatelange Arbeit des Bürgervereins in den Wind geschlagen habe. Der hatte den Namen Bockertskamp (Krieewelsch Buchweizen) vorgeschlagen. „Das ist das Gegenteil von Bürgerbeteiligung.“
Dirk Czymai vom Fachbereich Bürgerservice sagt dazu: „Der Name ist zwar beschlossen, der Beschluss kann aber wieder aufgehoben werden. Die Bezirksvertreter müssen das entscheiden, wenn sie finden, dass der neue Name nicht so glücklich ist. Danach können sie einen anderen wählen. Der jetzige ist nicht in Stein gemeißelt.“