Justiz Staatsanwältin erhebt Mord-Anklage gegen Raub-Bande

Vier Männern und einer Frau soll wegen des Todes von Senior Werner L. der Prozess am Landgericht gemacht werden.

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Krefeld. Voraussichtlich im Herbst dieses Jahres soll der Prozess gegen eine Frau und vier Männer beginnen, die verdächtigt werden, Senior Werner L. am 26. Oktober 2016 in seiner Wohnung an der Drießendorfer Straße getötet zu haben. Staatsanwältin Anna Stelmaszczyk hat die fünf Tatverdächtigen wegen Mordes in Tateinheit mit Raub mit Todesfolge angeklagt. Nach einem sechsten mutmaßlichen Täter wird international gefahndet. Gestern wurden den fünf Tatverdächtigen die Anklageschriften der Staatsanwalt zugestellt.

Nach Ansicht der Staatsanwältin besteht ein dringender Tatverdacht gegen die fünf Verdächtigen, auch Wertgegenstände aus der Wohnung des Opfers mitgenommen zu haben. „Es dürfte sich um Antiquitäten und Liebhaberstücke handeln, eine genaue Schadenssumme können wir aber nicht beziffern“, berichtet Stelmaszczyk.

Durch die Ermittlungen in dem Mordfall Werner L. sollen weitere Einbruchsdiebstähle zum Nachteil älterer Menschen bekanntgeworden sein. In einem Fall sollen einer Seniorin in Krefeld Gegenstände im Wert von insgesamt rund 20 000 Euro gestohlen worden sein. Tatverdächtig sind zwei Männer (41/44), die sich im Juni vor einem Schöffengericht in Krefeld wegen mehrfachen Diebstahls und eines Einbruchs verantworten müssen.

Rentner Werner L. war nach jetzigen Erkenntnissen der Ermittler am Abend des 26. Oktober von mehreren Personen in seiner Wohnung an der Drießendorfer Straße überfallen und getötet worden. Es waren die Fetzen eines Putzlappens, die die Ermittler auf die Spur der mutmaßlichen Täter brachten. An dem Reinigungstuch waren DNA-Spuren eines Mannes sichergestellt worden, der zusammen mit seinem Bruder und einem weiteren Mann den Krefelder Ende Oktober in seiner Wohnung erst gefesselt und dann mit dem Putzlappen erstickt haben soll. Die Staatsanwältin geht nach eigenen Aussagen davon aus, dass das Opfer grausam erstickt ist.

Die Ermittlungen in Krefeld waren zuvor wochenlang erfolglos geblieben, bis Experten des Landeskriminalamtes in Hessen die am Putzlappen gefundene DNA einer der Polizei bekannten Person zuordnen konnten. In wochenlanger Observationsarbeit konnten die Beamten danach die Hintergründe der mutmaßlichen Mörder und Räuber ermitteln.