Gesundheit Doppelt so viele Grippe-Fälle
Bisher 26 Influenza-Erkrankungen hat das Landeszentrum Gesundheit in Krefeld gezählt.
Krank von jetzt auf gleich: Die echte Grippe kommt in der Regel aus heiterem Himmel. Das müssen gerade viele Menschen in Deutschland erleben. Rund 39 000 Erkrankungen hat das Robert-Koch-Institut (RKI) bundesweit seit Jahresbeginn erfasst. 126 Menschen sind an der so genannten Influenza bereits gestorben. Dem Landeszentrum Gesundheit NRW zufolge, sind in den ersten fünf Kalenderwochen von 2017 in Krefeld 26 Personen an der echten Grippe erkrankt. Alleine 14 Erkrankungen wurden in der fünften Kalenderwoche registriert. Im letzten Jahr hatten sich im selben Zeitraum lediglich acht Personen angesteckt.
Das derzeit zirkulierende Influenza-AH3N2-Virus ist laut dem RKI dafür bekannt, dass es bei älteren Menschen zu schweren Krankheitsverläufen führt. Diese Prognose deckt sich mit dem Geschehen im Maria-Hilf Krankenhaus. „Tatsächlich haben wir im Laufe des Monats eine deutlichen Anstieg der Anzahl an Grippeerkrankten zu verzeichnen“, berichtet Pressereferent Frank Jezierski. Stationär würden vor allem ältere Patienten und Patienten mit mehreren Erkrankungen aufgenommen. Dies wirke sich in einer deutlichen Verknappung der Bettenkapazitäten aus, erklärt Jezierski. Ganze Stationen müssten im Maria-Hilf Krankenhaus wegen der Grippepatienten jedoch nicht freigemacht werden. „Nach Bedarf werden einzelne Zimmer als Isolierzimmer eingerichtet“, so Jezierski.
Schwangere zählen zur Risikogruppe
Damit man gar nicht erst in die unangenehme Situation kommt, eine Grippe auskurieren zu müssen, sollten einige vorbeugende Maßnahmen beachtet werden. Auf der sicheren Seite ist man mit einer Impfung. „Alle, die ein hohes Risiko haben, sich mit der Grippe anzustecken, oder deren Krankheit kompliziert verlaufen könnte, sollten sich dringend impfen lassen“, empfiehlt Holger Heynckes, Leiter Servicezentrum der DAK-Gesundheit in Krefeld. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung bestimmter Risikogruppen. Zu diesem Personenkreis zählen Menschen über 60 Jahre, medizinisches Personal, Menschen mit geschwächtem Immunsystem und Schwangere. „Ratsam ist eine Grippeimpfung außerdem für alle, die eine Erkrankung an zu betreuende Risikopersonen weitergeben könnten“, ergänzt Heynckes.
Ansonsten sei es ratsam sich häufig und gründlich die Hände zu waschen, direkten Kontakt zu Erkrankten zu meiden, sparsam mit dem Händeschütteln zu sein, Türklinken nur mit dem Arm zu öffnen, sich so selten wie möglich ins Gesicht zu fassen und nur in die Armbeuge zu niesen.
Was Heynckes auch noch wichtig ist: „Wenn Sie sich krank fühlen, bleiben Sie zu Hause — mit oder ohne Grippeimpfung.“ Wenn die Grippe doch zugeschlagen hat, sollte ein Arzt aufgesucht werden. „Dieser wird auch Ratschläge geben, wie und wie lange eine Schonung notwendig ist und welche weiteren Dinge zu beherzigen sind. Nicht jede Krankheit verläuft gleich“, so Heynckes. Eine Ansteckung von anderen Personen im Haushalt solle möglichst vermieden werden. Bei einen gesunden Immunsystem müsste das Schlimmste nach knapp einer Woche überstanden sein.