Drohendes Wetterchaos: Schneeschieber werden Mangelware
Alle sprechen vom Wetterchaos. Sand, Splitt und Granulat gibt’s noch. Räumdienst hat alle Mann an Bord.
Krefeld. Extreme Situationen erfordern extreme Maßnahmen - so müssen am Wochenende wohl auch die Privatleute von der kleinen Tüte Sand absehen und auf den 25 Kilo Sack ausweichen, um den Gehweg vor dem Haus möglichst rutschfest zu machen. Mehrmals wird der Hausbesitzer zum Schneeschieber greifen müssen, um zunächst die weißen Massen beiseite zu räumen und dann seiner Streupflicht nachzukommen.
Einziger Lichtblick: Die meisten Baumärkte sind vorbereitet. Und nicht nur das, im so genannten Drive-In werden dem Kunden bei Hornbach und Bauhaus an der Mevissenstraße größere Menge Sand, Splitt und Granulat bequem ins Auto geladen.
Streusalz hingegen ist in Krefeld zur Rarität geworden. Obwohl Privathaushalte kein Streusalz nutzen dürfen, ist es in den Baumärkten seit Tagen ausverkauft. "Ich empfehle, stattdessen Bittersalz zu nehmen. Das ist nicht schädlich für die Pflanzen und hat bis minus fünf Grad die selbe Wirkung wie Streusalz", sagt Tim Teschner von Praktiker an der Mevissenstraße.
Stefan Lüfen vom Bauhaus würde zu Splitt greifen: "Bei Sand muss man direkt nachstreuen, sobald es nur ein bisschen schneit, Splitt drückt sich leichter durch eine dünne Schneedecke und ist zudem einfacher wieder zu entfernen. Dafür ist es etwas teurer." Pech in fast allen Baumärkten hat derjenige, der noch einen Schneeschieber braucht: Ausverkauft.
SWK und GSAK harren derweil der Dinge, die da kommen sollen. "Es trifft uns ja nicht unvorbereitet, wir müssen abwarten, was tatsächlich an Schnee fällt. Aber wir haben Mann und Maus am Wochenende in Rufbereitschaft", sagt Holger Funke, Fuhrparkleiter der GSAK. Am Mittwoch hatten die GSAK noch 150 Tonnen Salz, am Donnerstag wurde bereits ein Salz-Sand-Gemisch aufgetragen, um die Menge zu strecken. "Am Wochenende werden wir dann wohl nur noch räumen und Sand streuen", so Funke. Der Lieferant hat ihm für Montag eine Nachlieferung Salz versprochen. "Die Engpässe halten aber noch an. Wie viel wir bekommen, steht in den Sternen."
Die SWK haben für das Wochenende 60 Mitarbeiter in Rufbereitschaft, die sich um die eingeschneiten Haltestellen und vereisten Weichen kümmern. "Bisher hatten wir alles gut im Griff. Es gab nur kleinere Verzögerungen", berichtet SWK-Sprecherin Dorothee Winkmann. Busse mit Schneeketten wird es in Krefeld aber nicht geben.