Eärpelstour: Das tolle Treiben um die dolle Knolle
In sechs Gaststätten feiern fröhliche Menschen bei Kartoffelgerichten und Live-Musik den Tanz in den Mai.
Krefeld. Bei der traditionellen Eärpelstour in Verberg und Kliedbruch können sich Krieewelsche Gourmets an Kartoffel-Spezialitäten laben. Überflüssige Kalorien dürfen sie dann beim Tanz in den Mai gleich wieder abtrainieren.
Sechs Gaststätten sind an diesem Samstagabend brechend voll. Der Shuttlebus fasst gar nicht alle Teilnehmer, die zur nächsten Station mitfahren wollten.
Elisabeth Beenen-Hülsmann schält sich mit einer Gruppe vor dem Gasthaus Marcelli aus dem Bus. Es ist bereits die dritte Station, die die bestens gelaunte achtköpfige Gruppe anläuft.
Inhaberin Inge Hansen kommt an der Theke kaum mit dem Bierzapfen nach. „Das Schnitzel in der Knusper-Kartoffelhülle ist die Nummer 1 auf der Hitliste“, ruft sie, um sich bei dem Lärm verständlich zu machen. Im Biergarten gibt es kaum ein Durchkommen.
Barbara Junge und Birgit Voigt genießen mit Verwandten an einem Stehtisch Kartoffelpuffer mit Apfelmus. Sie sind zu Fuß gekommen und wollen zum Abtanzen bei Taxi Tonis Disco-Klängen per Bus weiter in die Scheune von Gut Heyenbaum, wo Inhaber Hans Lichtenberg seine beliebte Kartoffelpizza kredenzt.
Vor Haus Verberg steigen Irene Mangen und Hans-Josef Münks mit zehn Freunden aus dem Bus. Dort sind gute Stimmung und Tanz mit Oldies von Endlos angesagt. Wirtin Renate Trappmann berichtet, dass etwa die Hälfte der Gäste schon in den ersten zwei Stunden gewechselt hat.
„Alle Kartoffelgerichte kommen gut an, aber die Spezialität des Hauses läuft erst ab 22 Uhr — die Kartodelle, eine Mischung aus Kartoffel und Hackfleisch.“
„Der Renner bei uns ist Kartoffel-Fingerfood“, sagt Christa Bittner, Inhaberin von Haus Ritte. Sie begrüßt viele Stammgäste, wie die Schützen aus Verberg. Ingo Pawlowski steigt mit 20 Freunden aus dem Bus. „Unser Motto: Tanzen und Spaß haben. Wir bleiben, wo es uns gefällt.“
„Bei uns dominieren kulinarisch die Rösti mit Lachs und Feldsalat“, berichtet Wirt Gerd Siebenmorgen von Haus Kleinlosen, während die Oedingsche Jonges für eine volle Tanzfläche sorgen. Abgetanzt wird bei „Hölle, Hölle, Hölle“.
Im Schwarzen Pferd läuft laut Marianne Lewis die Produktion von Farmer Chips mit Edelcurrywurst auf Hochtouren, während Ehemann Philip als Geheimtipp Spezialitäten aus seiner Heimat England anbietet: Das Bookmaker Sandwich, ein Kartoffelbrot, gefüllt mit Rumpsteak und Senf, sowie als Nachtisch die Eigenkreation Kartoffel-Quark-Eis mit Schattenmorellen.
Wie gesagt: Überflüssige Kalorien können gleich wieder abtrainiert werden.