Prozess Ehemaliger Junganwalt sagt im Betrugsprozess gegen Vauth aus
Krefeld. Im Prozess gegen den Krefelder Rechtsanwalt Lothar Vauth und seine Frau Jessica sagte am Dienstag ein weiterer Rechtsanwalt aus der ehemaligen Kanzlei, in der die Angeklagten als Anwalt und Bürovorsteherin tätig waren, aus.
Der Zeuge fing nach seinem Referendariat in dem Büro an und war dort nach eigener Schilderung rund drei Jahre tätig. Nach recht kurzer Zeit sei er als Junganwalt dem Dezernat Vauth zugeteilt worden. Er habe seinem Chef zugearbeitet und für ihn Akten bearbeitet, sowie Gerichtstermine und Mandantengespräche wahrgenommen. Auch die Angeklagte lernte er gut kennen, weil sie seine Ansprechpartnerin war, wenn es darum ging, seine Rechnungen zu bezahlen.
Mitbekommen von den Vorwürfen der Anklage habe er erst etwas, als die anderen Senior-Partner der Kanzlei ihn und seine damalige Lebensgefährtin an einem Samstagmorgen aus dem Bett klingelten. Sie hätten dringend in die Kanzlei kommen sollen. „Sie sagten uns, dass sie Unregelmäßigkeiten festgestellt hätten und hielten uns quasi die Pistole auf die Brust, ob wir davon was wüssten“, erinnerte er sich.
Als sie das verneinten, seien sie vor die Wahl gestellt worden zu bleiben, oder auch zu gehen. Dass der Angeklagte die Kanzlei verlassen musste, war da wohl schon ausgemachte Sache. „Natürlich wollten wir unsere Jobs behalten“, sagte der 40-Jährige. Er blieb noch einige Jahre in der Kanzlei. Obwohl er die Kanzlei dann später verließ, musste auch er bei der Insolvenz 15 000 Euro an den Insolvenzverwalter zahlen. Denn sein Name habe auch auf dem Briefkopf der Sozietät gestanden. Einblick in die Buchführung habe er während seiner Zeit unter den Vauths nie gehabt, sagte der Anwalt. Wer und wie genau über das Geld verfügte könne er nach acht Jahren nicht mehr sagen. sp