Sicherheit Ein Käfig sichert jetzt den Notausgang am Theaterplatz

Immer wieder hatten Drogenabhängige den Abgang zur Tiefgarage an der Ecke Ostwall/St.-Anton-Straße als Unterschlupf genutzt. Damit soll jetzt Schluss sein. Der Ausgang der Tiefgarage ist gesperrt.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Irgendwie erinnert das Gitter an den Zoo oder an einen Tigerkäfig in einem Zirkus. Der Abgang zur früheren Unterführung am Ostwall/St.-Anton-Straße am Theaterplatz ist massiv vergittert. Mehr als zwei Meter hoch versperren schwere Stahlträger mit Gittern von oben den Zugang zur Unterführung. Vor allem den Leuten aus der Drogenszene soll so der Zugang verwehrt werden.

Der städtische Fachbereich Tiefbau hat die Barrikade in den Herbstferien errichten lassen. Die breite Treppe dient als Notausgang und Zugang zur Tiefgarage. Da sie jedoch in der Vergangenheit immer wieder als Notunterkunft und -schlafstelle der Drogenszene auf dem Theaterplatz gedient hat, wurde ihr jetzt im wahrsten Sinne ein Riegel vorgeschoben. Ein Überklettern ist nicht mehr möglich. Auch der Bereich über dem Portal und der Überdachung der Treppe ist vergittert.

Die Utensilien und Möbel der früheren „Bewohner“ wurden sichergestellt. „So um die fünf- bis zehntausend Euro wird das wohl gekostet haben“, meint ein staunender „Zaungast“, der sich den „Deckel“ neugierig aus der Nähe ansieht.

Der Fachbereich Tiefbau hingegen beziffert die Kosten dafür auf rund 2500 Euro. Neben den großflächigen Blenden aus Stahlblech, die den Einblick in den Treppenraum kaschieren sollen, gibt der Käfig den Blick ins Innere frei. Das früher vermüllte und verdreckte Treppenhaus ist zumindest von den gröbsten Überresten gereinigt. Zu sehen ist außerdem, dass sich das Portal offenbar nur von innen öffnen lässt. So ist zumindest die Funktion als Notausgang gewährleistet. Der Zugang ist für Nutzer des Parkhauses aber nicht mehr möglich.

Zum weiteren Verfahren teilt Dirk Senger vom städtischen Presseamt mit: „Die ausstehende technische Sicherung des Notausgangs der Tiefgarage ist beauftragt und wird zeitnah umgesetzt. Die Tür des Notausgangs ist dann akustisch (Sirene) und optisch (blinkendes Signallicht) gesichert. Zusätzlich wird ein Sicherheitsdienst das Bauwerk regelmäßig überwachen. Somit ist davon auszugehen, dass sich in dem Bereich des Notausgangs die einschlägige Szene des Theaterplatzes nicht mehr niederlassen kann.“

Ute Kaber, Leiterin des Caritas-Sachbereichs Alkohol- und Drogenhilfe, begrüßt grundsätzlich, dass der Treppenbereich jetzt nicht mehr problemlos von der „Szene“ benutzt werden kann. „Die Zustände dort waren unhaltbar. Unsere Streetworker sind dort mit den Reinigungstrupps gar nicht mehr rein gegangen, es war ihnen zu gefährlich.“

Auch Caritas-Streetworker Thorsten Henkel sieht den Käfig positiv: „Es gibt über die Tiefgarage zwar vereinzelt immer noch Zugangsmöglichkeiten zum Treppenhaus, aber die Anzahl ist deutlich zurückgegangen und auch die Vermüllung hält sich in Grenzen.“

Hauptproblem vor der Absperrung sei gewesen, dass dort unkontrolliert Drogenkonsum stattgefunden und eventuelle Hilfeleistungen nicht mehr möglich waren. Auch akute Brandgefahr habe in dem Bereich geherrscht, macht Henkel aufmerksam.