OB-Wahl in Krefeld Eine Piratin will die Stadt Krefeld pflegen

Sandra Leurs von der Piratenpartei tritt für das Amt der Oberbürgermeisterin an.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Sie ist 54 Jahre alt, gelernte Friseurin, examinierte Altenpflegerin und sie wollte immer schon Strukturen verändern. So kam sie in die Politik. Zunächst wollte sie zugunsten der Pflegenden und der Gepflegten Besserungen erreichen, mittlerweile hat Sandra Leurs mehr im Blick: „Ganz Krefeld braucht Pflege“, sagt Leurs. „Menschen, Straßen, Wege, historische Gebäude.“ Sie kandidiert als Oberbürgermeisterin für die Piratenpartei. „Wäre es nicht klasse, wenn eine Frau Krefeld regieren würde?“

Der Seniorenbereich und alles Soziale liegen der Uerdingerin am Herzen, die sich auch jungen Menschen verbunden fühlt. Ihnen aufzuzeigen, wie sie sich für ihre Anliegen Gehör verschaffen und Veränderungen herbeiführen, mache ihr Spaß.

Leurs kann in Krefeld nur auf ein kleines Wahlkampfteam zurückgreifen. „Wie haben nicht so viele aktive, ich habe nur zwei bis drei Mitstreiter“, sagt sie. Unterstützung bekommt die Piratin („Ich habe nur ein Laptop und ein Handy“) von Bundes- und Landesvertretern.

Was stößt ihr in Krefeld übel auf, was will sie ändern? „Da fällt mir nichts ein“, sagt Leurs, um dann doch einen Punkt zu finden: Die Langsamkeit der Politik. „Ich bin es gewöhnt, über Flure zu rennen, aber Krefeld ist langsam, und die Krefelder scheuen Veränderungen.“

Moderne Quartierskonzepte, die ticketlose Nutzung von Bus und Bahn, die Integration digitaler Medien in den Schul- und Ausbildungsalltag, mehr Freizeiteinrichtungen für Kinder, mehr Grünflächen, ein umweltoptimiertes Verkehrskonzept und eine Lösung für den Theaterplatz — das sind Stichworte in Leurs Wahlprogramm. „Ich bin gegen die Schuldenbremse“, sagt Leurs. „Sie laugt uns aus.“

Hat sie ein Credo? „Lebenslanges Lernen zahlt sich aus und keine Bildung ist viel zu teuer“, beantwortet Sandra Leurs diese Frage. Sie selbst sei dafür das beste Beispiel: Hauptschülerin, gelernte Friseurin, mittlere Reife, der Abschluss der Pflegeschule und jetzt das ehrenamtliche Engagement in der Politik: „Lebenslanges Lernen lohnt.“