Eishockey Deutschland-Cup mit nur drei Teams

Krefeld · Trotz bundesweit steigender Corona-Infektionszahlen entschied sich der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) für die Austragung des Deutschland-Cups und will vom 5. bis zum 8. November einen sportlichen Sieger in der Krefelder Yayla-Arena ermitteln.

Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft trifft beim Deutschland Cup in Krefeld auf Lettland und ein Perspektivteam des eigenen Verbandes.

Foto: dpa/Marcel Kusch

Der Deutschland-Cup 2020 findet statt. Trotz bundesweit steigender Corona-Infektionszahlen entschied sich der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) für die Austragung des Traditionsturniers und will vom 5. bis zum 8. November einen sportlichen Sieger in der Krefelder Yayla-Arena ermitteln. Dabei müssen die Veranstalter jedoch deutlich vom geplanten Turnierformat abweichen.

Ursprünglich sollten neben dem Team Deutschland, die Mannschaften aus der Schweiz, Russland sowie der Slowakei um den Titel kämpfen. Aufgrund der aktuellen Corona-Situation sagten alle genannten Mannschaften ihre Teilnahme am Turnier ab – auch Ersatzkandidat Norwegen zog im letzten Moment zurück. Statt des normalen Vierer-Nationen-Modus werden nun nur drei Mannschaften an den Start gehen.

DEB-Präsident Reindl ist froh
über die neue Lösung

Dabei stellen die Deutschen neben ihrer A-Nationalmannschaft auch eine DEB-Perspektivauswahl, die unter dem Namen „Top Team Peking“ aufs Eis geht. Komplettiert wird das Teilnehmerfeld durch den kommenden WM-Gastgeber Lettland. DEB-Präsidient Franz Reindl sagt: „Ich denke, wir haben das Beste aus der Situation gemacht. Besonders in diesen schwierigen Zeiten ist es für unseren Sport und die Nationalmannschaften eminent wichtig, sich unter internationalen Wettkampfbedingungen zu präsentieren und zu messen.“

Sportlich gesehen sieht Reindl trotz der Absagen ein gutes Turnierfeld: „In Lettland hat unsere Nationalmannschaft ein Team auf Augenhöhe als Gegner, aber unsere jungen Top-Talente werden es beiden Teams sicher nicht leichtmachen, ins erstmals ausgetragene Finale am Sonntag zu kommen. Es wird eine herausfordernde Zeit für alle Beteiligten werden, aber ich freue mich riesig auf Eishockey live.“ An jedem der drei Turniertage findet jeweils ein Spiel statt. Zunächst spielen die drei Teams im Modus „Jeder-gegen-Jeden“, danach werden sich die beiden punktbesten Mannschaften am Sonntag in einem Finalspiel duellieren.

Dabei werden alle Spiele ohne Zuschauer ausgetragen, der Pay-TV Sender Magenta-Sport überträgt alle Duelle live. Zudem werden die Spiele am Donnerstag und Samstag auch bei Sport1 zusehen sein.

Die Teams werden in der Hotelanlage isoliert

Um die Hygienevorschriften einzuhalten, werden alle Teams nach ihrer Ankunft mehr oder weniger von der Außenwelt isoliert und in einer Art Teamblase zwischen Hotel und Arena pendeln. Ebenso gehört zu den notwendigen Maßnahmen, dass alle Aktiven und Teammitglieder der Mannschaften mit einem aktuellen negativen Coronatest anreisen werden, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. Trotz der ungewöhnlichen Umstände fiebert Bundestrainer Toni Söderholm dem Turnier entgegen: „Wir freuen uns riesig, dass ein Teil der besten deutschen Spieler nach einem Jahr wieder zusammenkommt. Wir haben zwei Tage mehr Zeit als letztes Jahr zur Vorbereitung, die wollen wir intensiv nutzen.“ Zum Kader ergänzt Söderholm: „Es ist ganz bewusst eine Mischung aus Erfahrung und Jugend. Wir haben versucht, den bestmöglichen Mix für alle Rollenaufteilungen wie Überzahl und Unterzahl zusammenzustellen. Im Top Team Peking sind auch Spieler mit internationaler Erfahrung, die sich durch unser Nachwuchssystem gearbeitet haben.“

Ein Spieler der Krefeld Pinguine befindet sich nicht im deutschen Aufgebot. In Kristofers Bindulis wird hingegen ein Pinguine-Neuzugang für das Team Lettland an den Start gehen. Der Sommer-Zugang der Krefelder steht am Freitag erstmals auf dem Eis.