Mord Ermittlungen im Mordfall Werner L. sind abgeschlossen
Staatsanwaltschaft bereitet Anklageschrift vor. Nach dem mutmaßlichen Mittäter wird weiter international fahndet.
Krefeld. Ein halbes Jahr nach dem Mord an dem 79-jährigen Werner L. sind die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft abgeschlossen. Staatsanwältin Anna Stelmaszczyk stellte gestern gegenüber der WZ in Aussicht, voraussichtlich kommende Woche mit dem Fall zum Abschluss zu kommen. Wann es zur Anklage kommen wird, ist derzeit nicht abzusehen. Derzeit sitzen vier Männer wegen des Verdachts des Mordes an dem 79-jährigen Krefelder in Untersuchungshaft.
Gesucht wird von den Ermittlern immer noch nach dem möglichen weiteren Mittäter Marco Strauss. „Er ist national und international zur Fahndung ausgeschrieben“, erklärt Anna Stelmaszczyk, die zum Inhalt einer möglichen Anklageschrift keine Informationen preisgeben will. Vor Gericht wird wohl die Frage nach dem generellen Tathergang zu klären sein und dabei vor allem die Frage, ob die mutmaßlichen Täter im Affekt handelten oder der Mord an dem Senior geplant war.
Der Rentner war am Abend des 26. Oktober vermutlich von mehreren Personen in seiner Wohnung an der Drießendorfer Straße überfallen und dann getötet worden.
Es waren die Fetzen eines Putzlappens, die die Ermittler auf die Spur der mutmaßlichen Täter brachten. An dem Reinigungstuch wurden DNA-Spuren eines Mannes sichergestellt, der zusammen mit seinem Bruder und einem weiteren Mann den Krefelder Ende Oktober in seiner Wohnung erst gefesselt und dann mit dem Putzlappen erstickt haben soll. Später wurde ein vierter Mann von den Beamten festgenommen, der ebenfalls für den Mord verantwortlich sein soll.
Gegen alle vier wurde Haftbefehl wegen Mordes erlassen. Gegen zwei Frauen und einen weiteren Mann, die ebenfalls in die Tat verstrickt sein sollen, wurden Haftbefehle wegen schweren Diebstahls erlassen.
Die Ermittler gehen derzeit davon aus, dass Werner L. zum Opfer einer landesweit agierenden Betrügerbande wurde, die in mehreren Städten in Nordrhein-Westfalen in der Vergangenheit gezielt Senioren aufsuchte, um sie in ihrer Wohnung auszukundschaften und dann auszurauben.
Die Ermittlungen in Krefeld waren wochenlang erfolglos geblieben, bis Experten des Landeskriminalamtes in Hessen die am Putzlappen gefundene DNA einer der Polizei bekannten Person zuordnen konnten. In wochenlanger Observationsarbeit konnten die Beamten danach die Hintergründe der Betrügerbande ermitteln.