Strafverfahren in Logistikbranche Europaweite Großkontrollen: Zoll wird in Krefeld fündig
Krefeld · Der Zoll in Krefeld hat sich an einer der größten Prüfaktionen innerhalb der EU beteiligt. Dabei gab es in der Logistikbranche einige Auffälligkeiten.
Bei einem EU-weiten Einsatz gegen grenzüberschreitende Schwarzarbeit hat es unter anderem in Krefeld zahlreiche Kontrollen des Zolls in der Logistikbranche gegeben. Dabei wurden 114 Menschen mittels Geschäftsunterlagen überprüft. 29 Personen wurden detailliert erfasst und befragt. In fünf Fällen ergab sich der Verdacht des illegalen Aufenthalts, teilte der Zoll in Krefeld weiter mit. In diesen Fällen hatten sich Arbeitnehmer unter Alias-Personalien als EU-Arbeitnehmer ausgegeben. Dabei konnten sie tatsächlich weder eine gültige Aufenthalts- noch Arbeitsgenehmigung vorweisen. Zu der großen Aktion war es bereits am 17. Oktober gekommen. Der Schwerpunkt der Einsatzorte habe in der Region im Stadtgebiet Krefeld gelegen.
„Bei einem dieser Fälle nutzte ein Tatverdächtiger eine belgische ID-Card. Schnell wurde herausgefunden, dass unter den ausgewiesenen Personalien zugleich jemand in Belgien als Arbeitnehmer auftritt“, so Stefan Frisch, Pressesprecher des Hauptzollamts Krefeld. Da an dem Einsatz unter anderem zwei Arbeitsmarktinspektoren aus Belgien beteiligt waren, habe der Fall zu einer engeren Zusammenarbeit eingeladen. Gegen die Beschuldigten seien Strafverfahren eingeleitet worden. Sie seien an die zuständigen kommunalen Ausländerbehörden übergeben worden, die „aufenthaltsbeendende Maßnahmen“ eingeleitet hätten.
In einem weiteren Fall ergab sich der Verdacht des Ausweismissbrauchs mit einem gestohlenen Dokument. Gegen den Tatverdächtigen wurde ein entsprechendes Strafverfahren eingeleitet. Auch er wurde festgenommen und der Polizei Mönchengladbach übergeben.
Der Einsatz war unter Federführung der Europäischen Arbeitsbehörde ELA (European Labour Authority) europaweit koordiniert worden und gilt nach den Angaben als eine der größten Prüfaktionen in der EU. Insgesamt 21 Mitgliedstaaten beteiligten sich, in Deutschland waren mehr als 3.300 Zöllner im Einsatz, so der Zoll in Krefeld weiter.