Ex-Mykonos wird Treffpunkt für Hell’s Angels in Krefeld
Das „Route 81“, so der neue Name, soll aber kein Vereinslokal sein.
Krefeld. Schwere Harleys werden bald durch die Breite Straße rollen. Denn aus dem früheren griechischen Traditionslokal Mykonos an der Ecke Dreikönigenstraße wird die „Route 81“ — ein Rockertreff, der den Hell’s Angels sehr nahe steht. Die Acht steht für den achten Buchstaben im Alphabet, das „H“, die Eins für das „A“. Bereits im Sommer hatten die Hell’s Angels auf ihrer deutschen Homepage die Gründung des Motorrad-Charters Krefeld verkündet.
„Das ist aber kein Klublokal, wir haben damit nichts tun“, erklärt auf WZ-Nachfrage der Pressesprecher der Hell’s Angels, Rudolf „Django“ T. aus Bremen. Immerhin weiß er, dass „Route 81“ als öffentliche Gaststätte geplant ist — anders als das „Teufelswerk“ an der Oppumer Straße, das Vereinslokal Krefelder Motorradfahrer ist, die zum Teil früher bei den „Renegades“ organisiert waren.
Die Konzession für die Kneipe an der Breite Straße, die seit Anfang Dezember renoviert wird, hat eine Frau beantragt. Frauen werden bei den Hell’s Angels allerdings nicht als Mitglieder aufgenommen; man sieht sie lediglich als Sozias auf dicken Mopeds.
„Alle Unterlagen sind in Ordnung. Es gibt keine Bedenken“, teilt Manuel Kölker vom Presseamt der Stadt Krefeld mit. Ein Fassbierausschank sei nicht beantragt, also wird es nur Flaschenbier in der „Route 81“ geben. Allerdings weist Kölker darauf hin, dass die Bauaufsicht noch ihren Segen zum Umbau geben muss.
Obwohl die Pläne mit dem früheren Mykonos schon länger bekannt sind, will sich die Polizei nicht äußern. Die Nachbarschaft weiß auch, wer Farbe auf die Wände gerollt hat. Eine Mitarbeiterin des Grill-Lokals schräg gegenüber zur WZ: „Das sind die Hell’s Angels. Die kommen hin und wieder zum Essen.“
Rudolf „Django“ T. zerstreut Bedenken, was die Vereinslokale der Höllenengel angeht. „Wir haben über 50 Treffpunkte in Deutschland. Da geht es meist ganz ruhig zu.“