Die Wohnstätte hatte einen bereits geschlossenen Mietvertrag mit Hartmut H. für eine Wohnung in Linn wieder gekündigt, nachdem H.s Vergangenheit bekannt geworden war. Unter anderem hatten Nachbarn der Linner Wohnung gegen den neuen Mieter demonstriert.

H. ist in Chile wegen Beihilfe zum sexuellen Missbrauch Minderjähriger verurteilt worden und hatte sich nach Deutschland abgesetzt. Bislang wohnte er in Willich, erst bei seinem geplanten Umzug nach Linn kam seine Vorgeschichte an die Öffentlichkeit.

Zwischenzeitlich wurde seine Ehefrau in Gronau gesehen - dort soll er sich derzeit aber nicht aufhalten.

Die Staatsanwaltschaft Krefeld hat nach der Anzeige einer Menschenrechtsoragnisation unter anderem wegen Mordes ein eigenes Verfahren gegen H. eröffnet. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft rechnet aber mit einem langwierigen Verfahren. "Wir müssen die Infromationen, die uns die chilenischen Behörden zur Verfügung stellen, erstmal prüfen", sagte er den Westfälischen Nachrichten. Unter anderem müsse das Urteil aus Chile übersetzt werden, außerdem gebe es weitere Informationen von privater Seite, die noch geprüft würden.

Geklärt würde dabei zum einen, ob es Vorwürfe gebe, die nach deutschenm Strafrecht zu ahnden seien, bzw. ob sie nicht verjährt sind. So hatte die Staatsanwaltschaft Bonn etwa bereits vor Jahren ein Verfahren eröffnet, das allerdings wegen Verjährung eingestellt wurde.