Fast vier Jahre Haft für Zuhälter
23-Jähriger hatte Frau geschlagen und vergewaltigt.
Krefeld. Der Prozess vor dem Jugendschöffengericht Krefeld gegen einen 23-jährigen Rumänen (die WZ berichtete) ist gestern mit dem Urteilsspruch zu Ende gegangen. Der aus der Untersuchungshaft vorgeführte Mann erhielt eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und acht Monaten — wegen Menschenhandels, Zuhälterei, gefährlicher Körperverletzung und Vergewaltigung.
Der Vorsitzende Richter ging in einer besonders umfangreichen Begründung auf die Taten aus 2011 und 2012 ein. Im November 2011 war der Angeklagte mit einer jungen Frau aus Rumänien in die Bundesrepublik gekommen und sie hatte, zuerst freiwillig, in zwei Bordellen am Niederrhein „angeschafft“, um sich Mittel für eine gemeinsame Zukunft zu sichern. Wie im Prozess bekannt wurde hatte man sich über das Internet kennengelernt. Man hatte verabredet, in Deutschland durch Prostitution Einkünfte zu erzielen. Nach einigen Wochen schlug er seine Partnerin immer häufiger, sogar bis zur Bewusstlosigkeit. Einmal soll er versucht haben, sie in der Badewanne zu ertränken. Danach bestimmte der Angeklagte immer mehr den Umfang der Prostitution. Seine „Freundin“ musste jeweils per SMS berichten, wenn sie mit einem neuen Freier verkehrte. Immer häufiger kam es zu Übergriffen und sogar mehreren Vergewaltigungen.
Das Jugendschöffengericht wendete bei seinem Urteil das Erwachsenenstrafrecht an. Weil alle Beteiligten dazu ihr Einverständnis gaben, wurde es sofort rechtskräftig. Es wurde bekannt, dass die Ehefrau des Bestraften in Rumänien lebt und schwanger ist. Er hofft auf eine baldige Überstellung in sein Heimatland. hw