Feiertagsarbeit: Weihnachtspause für das Ostwall-Carree
Aufgrund von Krankheiten verzögerten sich die Arbeiten am ehemaligen Horten-Haus. Dann folgte Feiertagsarbeit.
Krefeld. Dass der Umbau des ehemaligen Horten-Hauses am Ostwall zügig vorangeht, lässt sich seit Wochen täglich bestaunen. Die Befestigung der riesigen Betonteile an der Fassade hat sich zur Innenstadt-Attraktion entwickelt. Immer wieder bleiben Passanten stehen und schauen den Arbeitern zu.
So gut lief es auf der Baustelle aber nicht immer. Wie aus Unterlagen, die der WZ vorliegen, hervorgeht, kam es bei der Dynamik Haus GmbH krankheitsbedingt zu Verzögerungen. Die Firma hat ihren Sitz in Neuruppin und führt im Auftrag des Berliner Investors Joachim Tenkhoff die Rohbauarbeiten durch.
Obwohl auch samstags gearbeitet wurde, konnte der entstandene Bauverzug nicht vollständig aufgeholt werden. Es drohte eine „empfindliche Vertragsstrafe“, die nur durch Feiertagsarbeit abgewendet werden konnte.
Am 9. September stellte die Firma Dynamik Haus beim zuständigen Landesamt für Arbeitsschutz in Brandenburg einen entsprechenden Antrag. Bereits am 23. September lag die gewünschte Bewilligung vor: Abweichend vom Arbeitszeitgesetz wurde der Firma erlaubt, am 3. Oktober (Tag der Deutschen Einheit) und am 1. November (Allerheiligen) jeweils bis zu 30 über 18 Jahre alte Arbeitnehmer auf der Baustelle Ostwall-Carree zu beschäftigen.
In der Begründung heißt es: „Durch die Bewilligung der Feiertagsarbeit kann ein unverhältnismäßig hoher Schaden für die Dynamik-Haus GmbH und den Betreiber des Ostwall-Carrees vermieden werden.“ Die Feiertagsarbeit habe der Antragsteller mit dem Ordnungsamt der Stadt Krefeld abgestimmt. Von dort habe es keine Einwände gegeben.
Offensichtlich läuft es inzwischen auf der Baustelle richtig rund. Auf WZ-Nachfrage teilte das Presseamt mit, dass „zurzeit nach Kenntnissen der Stadtverwaltung keine weiteren Arbeiten an Sonn- und Feiertagen geplant sind. Die Arbeiten sollen vor Heiligabend abgeschlossen und erst Anfang Januar 2014 wieder aufgenommen werden.“
Joachim Tenkhoff zeigt sich entsprechend entspannt. „Wir liegen voll im Zeitplan“, sagt der Unternehmer, der das ehemalige Horten-Haus für rund 40 Millionen Euro kernsaniert.
Die Übergabe an den Hauptmieter Primark soll Mitte Mai stattfinden. Bis zur Eröffnung des Ostwall-Carrees im November 2014 haben die Architekten der irischen Textilkette dann Zeit für den aufwendigen Innenausbau.
Primark wird knapp zwei Drittel der 16 400 Quadratmeter Fläche übernehmen, die in dem Einkaufszentrum künftig auf fünf Etagen inklusive Untergeschoss zur Verfügung stehen. Hinzu kommen die amerikanische Spielwarenkette Toys’R’Us (3000 qm), die Fitnesskette F4U (2000 qm) und der Drogeriefachmarkt Rossmann (900 qm).