Ferienangebot Schießen Krefelder Bürgerstiftung hat richtig nachjustiert

Meinung | Krefeld · Das Ferienangebot der Bürgerstiftung und der Stadt-Schutzenkönigin zeigt, wie vielschichtig ein Thema sein kann und wie viel Fingerspitzengefühl manchmal vonnöten ist.

Das Ferienangebot der Bürgerstiftung und der Stadt-Schutzenkönigin zeigt, wie vielschichtig ein Thema sein kann und wie viel Fingerspitzengefühl manchmal vonnöten ist.

Foto: dpa/Ralf Hirschberger

Messer, Schere, Gabel, Licht, sind für kleine Kinder nicht. So formulierte es Heinrich Hoffmann in dem Kinderbuchklassiker „Struwwelpeter“. Das ist lange her, die pädagogischen Ansätze haben sich verändert. Um Kinder einen verantwortungsvollen und vor allem sicheren Umgang mit gefährlichen Gegenständen beizubringen, damit sie es nicht in ihrer kindlichen Neugierde alleine ausprobieren, ist das von Erwachsenen begleitete Heranführen äußerst sinnvoll. So weit die Theorie.

Das Ferienangebot der Bürgerstiftung und der Stadt-Schutzenkönigin zeigt, wie vielschichtig ein Thema sein kann und wie viel Fingerspitzengefühl manchmal vonnöten ist. Diejenigen, die jahrelang für den Erhalt des Bootshauses gekämpft haben und Fünf-Euro-Schein für Fünf-Euro-Schein gesammelt haben, damit es erhalten und saniert werden kann, sind mit Blick auf die deutsche Geschichte, ihre teils eigenen Kriegserfahrungen, aber auch mit Blick auf die sich weltweit häufenden Amokläufe von Schülern gegen jegliche „Spielerei“ und Verharmlosung von Waffen. Sehr verständlich.

Andererseits ist das Schießen eine olympische Disziplin und wird in etlichen Schützen- und Schießsportvereinen ausgeübt. Allemal begleitet und kontrolliert, im Gegensatz zu den blutrünstigen, Gewalt verherrlichenden Schießspielen allein im häuslichen Jugendzimmer. Die Bürgerstiftung hat es gut gemeint, nur der gewählte Ort war nicht der Richtige. Gut gemeint, ist halt nicht immer gut gemacht. Aber man kann immer nachjustieren.