Feuerwehr Feuerwehr-Bilanz - das erste Jahr in der neuen Wache

Die Feuerwehr hat sich in ihrem modernen Bau eingelebt. Die ersten 365 Tage vergingen wie im Flug. Aber es gibt noch einiges zu tun.

Auch wenn die Wege deutlich länger sind als an der Florastraße, begrüßen Oberbrandrat Andreas Klos und seine Kollegen die guten Arbeitsbedingungen in der neuen Feuerwache. Fotos (3): Bischof

Foto: Bischof

Krefeld. Groß gefeiert wurde nicht in der Feuerwache. Zu wichtig ist das Alltagsgeschäft. Trotzdem ist der 1. März für die Männer von Feuerwehrchef Dietmar Meißner ein besonderer Tag gewesen. Das erste Jahr in der neuen Hauptfeuerwache ist rum. Die Eingewöhnungsphase ist vorbei. „Jetzt geht es darum, auf der Klaviatur spielen zu lernen“, erklärt Andreas Klos. Für den Oberbrandrat ist der H-förmige Bau an der Neuen Ritterstraße ein ganz besonderes Projekt, war er doch schon weit im Vorfeld mit in die Planungen involviert. Sein Fazit nach den ersten 365 Tagen: „Wir sind glücklich über die geschaffenen Arbeitsbedingungen“, sagt Klos, der sich sicher ist, dass die Krefelder Feuerwache eine der modernsten in ganz Deutschland ist.

Das Herzstück der neuen Wache ist die hoch technisierte Leitstelle. Von hier aus werden die Einsätze koordiniert.

Neueste Technik auf allen Ebenen, Übungs-, Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, die ihresgleichen suchen und innovatives Gebäudemanagement sorgen dafür, dass die Wache an der Neuen Ritterstraße zum Vorzeigeobjekt wurde. „Das Interesse von Kollegen und Bürgern ist groß. Die guten Bedingungen machen uns aber auch als Arbeitgeber sehr interessant“, sagt Klos. So würden bereits heute Feuerwehrleute aus dem Sauerland ihren Dienst in Krefeld verrichten. Rund 350 bis 450 Ausbildungsanfragen gäbe es pro Jahr, berichtet Klos. Herzstück der neuen Anlage ist nach Ansicht des Oberbrandrates die hoch technisierte Leitstelle (Kosten: 3,8 Millionen Euro), in der an sechs Plätzen die täglichen Einsätze für Feuerwehr und Rettungsdienst koordiniert werden.

Oberbrandmeister Andreas Janssen bei der Pflege einer Atemschutzmaske.

Für Großschadenslagen wie Stürme, Überschwemmungen, oder Explosionen stehen parallel neun weitere moderne Arbeitsplätze zur Verfügungen, von denen aus Einsätze gesteuert werden können. „Im Vergleich dazu hatten wir auf der Florastraße nur einen Raum mit Arbeitsplätzen. In Sonderfällen wurde dann auch mal am Frühstückstisch mit Laptops gearbeitet“, so Klos. Heute kann der 47-Jährige darüber schmunzeln, sagt aber auch: „Im Vergleich zu den Bedingungen an der Florastraße, ist die neue Wache ein Quantensprung.“ Nostalgiker, die an der alten Wache hängen würden, gebe es nicht mehr viele. Auch weil die Vorteile des Neubaus so vielfältig seien.

Viele Neuheiten hätte man sich übrigens bei anderen Feuerwehr-Neubauten abschauen können. So übernahmen die Krefelder beispielsweise von ihren Kollegen aus Mülheim die Einführung eines Informationssystems (WIS), das bei Alarmierung auf Monitoren spezifische Informationen zu jeweiligen Einsätzen anzeigt. Die Idee zur Installation einer Spind-Durchlüftungsanlage in Sozial- und Schlafräumen kam aus Ratingen. „Wir haben uns jetzt eingelebt, jetzt aber kommt die Feinarbeit“, teilt Klos mit. Dazu zählen die Vereinheitlichung von Arbeitsabläufen, aber auch das Abschütteln von alten Gepflogenheiten. Auch die Einrichtung der Wache müsse weiter vorangetrieben werden. „So fortschrittlich die neue Wache ist, so wenig heimelig wirkt sie doch an manchen Stellen noch. Aber ich habe mir aber schon einige Devotionalien von der Florastraße gesichert. Wir sind gerade dabei, einen Platz für sie zu finden“, berichtet Klos.

So sollen unter anderem die alte Glocke oder die antike Uhr aus der Wagenhalle der Wache an der Florastraße im Neubau ihren Platz finden.