Flachsmarkt: Von Ritter bis Spinnrad
Krefeld. Das mittelalterliche Leben von Rittern, Knappen und Burgfräulein können Besucher auf dem Flachsmarkt am Pfingstwochenende vom 11. bis zum 13. Juni rund um Burg Linn in Krefeld erleben.
Mit über 300 Teilnehmern ist der Krefelder Flachsmarkt der größte Handwerkermarkt in Deutschland. Für Kinder bieten die Veranstalter ein abwechslungsreiches Programm an. Eröffnet wird der Markt am Pfingstsamstag gegen 12 Uhr in der Vorburg durch den Schirmherrn Otto Kentzler, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks.
Ein Anziehungspunkt verspricht das große Ritterlager zu werden. Die Ritter zeigen dort ihr Können beim Ringstechen, Helmschlagen, Rolandsreiten, Sarazenenreiten, bei der Sauhatz und beim Lanzenstechen.
Die Burgmannen wetteifern im Lanzen- und Axtwerfen. Edeldamen und Burgfräulein verfolgen die Darbietungen mit Interesse; ein Herold stellt dem Publikum die Personen vor und erklärt die Waffengänge.
Während der Turnierpausen können die Besucher das Ritterlager und -leben aus nächster Nähe erleben: Schmiedearbeiten von Gebrauchsgegenständen, Schreiben mit Feder und Tinte, Bogenschießen. An verschiedenen Stellen arbeiten Handwerker wie Töpfer, Kerzenzieher, Lehmbauer, Steinmetz, Kunstglaser, Drucker und Instrumentenbauer.
Auch in diesem Jahr liegt ein weiterer Schwerpunkt auf dem Kinderprogramm: Die Kleinen malen an Staffeleien, auf der Kasperlebühne präsentieren sich die Linner Puppenspieler mit dem beliebten Kasperletheater.
Rund um die Stände der Handwerker werden an allen drei Tagen Musikantengruppen, teilweise mit alten Instrumenten, und Gaukler das Flachsmarktgelände durchstreifen. Die Musikgruppe „Rixener“ bringen tugendhaften Bärkelgesang unters Volk. Die niederländische Gruppe um Nico Peters sorgt für musikalischen Schwung zum Mitmachen, Jüppchen Hahnebolz alias Günter Gall präsentiert Bänkellieder und Moritaten.
Hari Fari verzaubert Groß und Klein als Jonglierzauberclown. Lucia, die Schöne wird mit einem Korb Äpfel auf dem Flachsmarkt unter den männlichen Besuchern ihren Liebsten suchen.
Der Fakier „Kharou“ wird mit erstaunlicher Fakierkunst und Kraftakrobatik die Zuschauer verblüffen. So wird er mit seiner bloßen Zahnkraft eine erwachsene Person in der Luft schweben lassen. Zudem wird er die Besucher mit flammenden Kunststücken faszinieren.
Narr Maxx Hoenow begeistert neben dem Musizieren mit Citôle, Guiterne, Dudelsack, Langfanfare, Schlagwerk und Flöten seine Zuschauer mit Jonglieren und Balancieren aller möglichen und unmöglichen Gegenstände.
Neben zahlreichen Stammgästen unter den Handwerkern sind auch einige „Neulinge“ im Schatten der Krefelder Burg Linn dabei: Der einzige historische Schleyfischer aus der Fischersiedlung Holm in Schleswig, ein Edelmetalltechniker und Goldschmied aus Emmendingen, ein Brettchenweber, der aus seinen Produkten einzigartige Schmuckstücke herstellt sowie eine Maskenbildnerin, die die schwierige Kunst des Perückenmachens vorführt.
Als Nachfolger des im vergangenen Jahr verstorbenen, allseits beliebten Kurfürsten Manfred I. tritt zur Eröffnung des Flachsmarktes sein Nachfolger, mit bürgerlichem Namen Horst Isbert, seine Regentschaft an. Er wird im Rahmen der Eröffnung in festlicher Gewandung die Insignien der Stadterhebung, Richtschwert und Siegel an das durch die Landsknechte aufgestellte Marktkreuz anheften und gebietet somit für die Markttage den Landfrieden.
An allen drei Tagen durchstreift der Kurfürst in Begleitung der historischen Gruppe das Marktgelände und unterhält sich gern mit den Handwerkern und Besuchern. Red