Flüchtlinge bleiben bis zum Jahresende in Herongen

Das Schullandheim wird den Schulen aller Voraussicht nach in diesem Jahr nicht mehr zur Verfügung stehen.

Foto: Friedhelm Reimann

Krefeld. Im Dezember vergangenen Jahres war zumindest eines sicher: Bis Ende März 2015 steht das Schullandheim in Herongen, das der Stadt Krefeld gehört, nicht zur Verfügung. Das Heim wird als Flüchtlingsunterkunft genutzt. Schulen, die die Unterkunft für Ende 2014 gebucht hatten, mussten umdisponieren. Jetzt steht fest: Auch noch bis zum Ende dieses Jahres wird es nichts mit den Schulstunden auf dem Lande an der niederländischen Grenze.

Zwar ist der Vertrag zwischen Stadt und Bezirksregierung in Arnsberg offenbar noch nicht unterschrieben, aber an einer Weiternutzung als Flüchtlingsunterkunft ist nicht zu rütteln.

Da es beim Zustrom aus den Krisengebieten diese Welt nicht die geringste Entspannung gegeben hat, benötigt die Bezirksregierung Arnsberg, die in Nordrhein-Westfalen zentral für die Flüchtlinge zuständig ist, weiteren Raum für die Unterbringung. Christoph Söbbeler, Pressesprecher der Bezirksregierung: „Wir brauchen weiterhin viele, viele Plätze.“

Ein zusätzliches Problem: Unterkünfte, die bereits genutzt werden, fallen weg, da sie entweder eine für Menschen unzumutbare Übergangslösung darstellen, wie das bei einer Turnhalle der Fall ist — keine getrennten Räume, lediglich Stellwände bieten ein wenig Privatsphäre. Oder die Unterkunft muss wieder für ihre ursprüngliche Nutzung zur Verfügung stehen. Söbbeler nennt als Beispiel eine Klinik, in der bald wieder der normale Betrieb laufen soll. Und die Nutzung von Studentenwohnheimen sei an die Semesterferien gekoppelt.

Auch in Krefeld sieht man die Problematik und ist deshalb davon ausgegangen, dass das Heim in Herongen weiter als Flüchtlingsunterkunft genutzt wird. Probleme mit den Schulen gibt es nicht, da sich die Entwicklung im Herbst bereits abzeichnete und keine Anmeldungen für 2015 mehr entgegengenommen wurden. Für die Schulen gebe es mit Jugendherbergen und Gästehäusern Alternativen in der Umgebung, betont die Stadt. Ob Herongen je wieder als städtisches Landschulheim genutzt wird? Die Verwaltung legt sich da derzeit nicht fest.