Touristen-Hinweis Freundlicher Gorilla als Wegweiser

Abfahrt Zentrum, Fahrtrichtung Köln: Schon auf der Autobahn 57 gibt es ab Donnerstag einen Hinweis auf den Krefelder Zoo.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Der Krefelder Zoo ist ein Pfund, mit dem die Stadt wuchern will — und das nicht nur auf lokaler Ebene. Der Tierpark an der Uerdinger Straße hat sich in den vergangenen Jahren konzeptionell umgebaut und erfüllt jetzt alle Voraussetzungen, um Autofahrer, die auf der A 57 in Richtung Köln unterwegs sind, auf die Abfahrt Krefeld-Zentrum und zu sich an die Uerdinger Straße zu locken. Mehr als 500 000 Besucher im Jahr — Tendenz steigend — zeugen von seiner Attraktivität und Strahlkraft in die Region.

Das wird anerkannt, auch von der Bezirksregierung in Düsseldorf. Ein Zeichen: Am kommenden Donnerstag wird das Hinweisschild aufgestellt, genormt, und braun-weiß gestaltet. Nashorn, Schmetterlinge und ein lächelnder Gorilla sind die Identifikationsfiguren. Im Zoo soll am Gorillagarten zur Berliner Straße hin ein eigens gestaltetes, großformatiges Pendant den Blick der Autofahrer einfangen.

Zur feierlichen Enthüllung traf sich jetzt eine muntere Runde vor dem Zoo. Dass auch Oberbürgermeister Frank Meyer dabei war, zeigt, welche Bedeutung diesem Hinweis an der A 57, einer der meist befahrenen Autobahnen Deutschlands, beigemessen wird. Außergewöhnlich sei die Arbeit des Zoos, der Tiergarten ein Highlight und entscheidend für ein gutes Lebensgefühl in der Stadt, sagte Meyer. Dass die Zoofreunde mitzogen und die Finanzierung stemmten, sei „beispielhaft“, ganz so, „wie ich mir Zusammenarbeit auch an anderer Stelle wünschen würde“.

Wilfried Bovenkerk, Vorsitzender des Aufsichtsrats, schloss sich an. „Ohne die Zoofreunde wäre ein Zoo in dieser Qualität in Krefeld nicht möglich.“

Das Lob nahm Friedrich Berlemann, der Vorsitzende der Zoofreunde, gerne an, auch wenn er es für selbstverständlich hält, mit Spenden nicht nur den Aus- und Umbau des Zoos, sondern auch Marketingmaßnahmen zu unterstützen.

Wolfgang Dreßen, Zoodirektor, und Friedrich Berlemann, Vorsitzender der Zoofreunde Krefeld, zitieren die hochoffizielle Feststellung der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen.

Sechs Jahre hat es gedauert, bis die Bezirksregierung ihre Zustimmung gegeben hat, erzählt Zoodirektor Wolfgang Dreßen. Ausschlaggebend für die Genehmigung sei beispielsweise, dass der Zoo ein Alleinstellungsmerkmal hat. Mit der Spitzmaulnashornzucht, den Gorillas — eine Senioren- und eine Jugendgruppe — im Gorillagarten sowie dem Schmetterlingshaus herrscht da in Krefeld kein Mangel. Auch die hohen Besucherzahlen fielen ins Gewicht, und die Unterstützung durch „starke Fürsprecher“, sagt Dreßen.

Dass zunächst nur ein Schild — an der A 57 Richtung Köln — aufgestellt wird, kann die Freude des Zoos und seiner Förderer nicht trüben. „Der tägliche Stau auf der A 57 führt ja dazu, dass man es auch aus der anderen Richtung sehen und lesen kann“, scherzt Wolfgang Dreßen.

Rein schildermäßig betrachtet steht der Zoo in Krefeld jetzt auf einer Stufe mit den bedeutenden Museen Haus Lange und Haus Esters.

Die Burg Linn hat diesen Schritt bisher noch nicht geschafft — trotz langjähriger Bemühungen. Aber auch für die Linner mit ihrem Textilmuseum und dem Museum Burg Linn scheint ein entsprechender Erfolg in greifbare Nähe zu rücken. Schon in einigen Wochen könne man möglicherweise ein weiteres Mal einladen, deutete Oberbürgermeister Frank Meyer gestern an.