Galerist zahlt 25 000 Euro für Keramik
Kaufangebot für städtische Kunstschätze.
Krefeld. Die Reaktion kommt prompt. Kaum haben CDU, FDP und UWG angeregt, die Kunstmuseen mögen doch Werke aus der Sammlung verkaufen, um Depotfläche zu sparen, geht das erste Angebot eines Sammlers und Galeristen ein.
In einer Mail an den Oberbürgermeister und die Fraktionen bietet Ralph Kleinsimlinghaus 25 000 Euro für Keramiken des Künstlers Paul Dresler, die sich in städtischem Besitz befinden. Er bietet an, diese als Dauerausstellung in seiner Villa Goecke zu zeigen — auf etwa 70 Quadratmetern und ohne Kosten für die Stadt. Der besondere Charme an der Idee: Die Villa an der Tiergartenstraße liegt nur fünf Minuten Fußweg von der frühren Töpferei Grootenburg entfernt, in der Paul Dresler gearbeitet hat.
Trotz seiner mehrfach bekräftigten Ablehnung von Kunstverkäufen aus der städtischen Sammlung scheint Oberbürgermeister Gregor Kathstede ein solches Geschäft nicht kategorisch auszuschließen. Er ließ auf Anfrage mitteilen, dass er den Vorschlag mit den Ratsfraktionen diskutieren wolle: „Insofern bleibt der Beratungsprozess abzuwarten.“
Museumsdirektor Martin Hentschel will keinen Kommentar zum Kaufangebot abgeben. Er verweist auf seine Aussage, dass Verkäufe nicht in Frage kommen: „Museumsdirektoren kaufen Kunst an, sie verkaufen sie nicht.“
Wie am Donnerstag berichtet, haben CDU, FDP und UWG sich dagegen ausgesprochen, das jetzige Uerdinger Depot für die Kunstschätze dauerhaft anzumieten. Stattdessen regen sie an, Teile der Sammlung zu verkaufen, um Platz zu sparen, etwa Möbel oder Keramik. Dieser Antrag ist am Donnerstagabend im Bauausschuss diskutiert worden.