Ausstellung: Fochem zeigt seine Sammlung
Der Galerist stellt bekannte und neue Künstler aus.
Krefeld. Sie sind aus Stahl, Holz oder Papier und haben doch etwas gemeinsam: Es sind plastische Arbeiten, die Christian Fochem unter dem vielsagenden Titel „Verpasste Gelegenheiten“ derzeit in seinen Räumen an der Wallstraße ausstellt. Der Galerist gibt damit Einblicke in seine Neuerwerbungen der vergangenen drei Jahre.
Von Sandro Antal bis Herbert Zangs begegnet man dabei Namen, die der Galerist Fochem seit Jahren regelmäßig präsentiert. Doch es sind auch nicht wenige Künstler dabei, deren Arbeiten man hier länger nicht oder noch nie gesehen hat.
Zu diesen Neuentdeckungen zählen die eleganten Stahlplastiken von Günther Zins, deren lineare Strukturen den Eindruck großer Leichtigkeit vermitteln. Im vergangenen Herbst waren noch größere, aber ebenso feingliedrig wirkende Arbeiten des Klever Künstlers im Park von Schloss Moyland zu sehen.
Etwas Außergewöhnliches sind auch die aus natürlichen Materialien wie Tannensamen und Löwenzahnblüten geschaffenen Objekte von Angela M. Flaig. Seriell aufgereiht hinter Acrylglas entwickeln die filigranen Strukturen einen besonderen Reiz.
Auch die aus dem Gespinst der Blütensamen geformte Löwenzahn-Halbkugel wirkt zerbrechlich und kompakt zugleich. Lebendige Natur aber auch Vergänglichkeit werden hier eindrucksvoll thematisiert.
Natürliche Materialien verwendet auch Josef Bücheler. Seine Wandobjekte aus Haselnusstrieben und Papier stammen aus den 80er Jahren. Wie plastische Linien tasten sich die dünnen Äste die Wände entlang.
Als Gestalt gewordene Zeichnungen könnte man die Arbeiten von Rolf Nickel bezeichnen. Aus Zinkdraht schlängelt sich der Schriftzug „Leben“ vom Boden an der Wand hoch. Wie ein übergroßes Streichholz hat Vera Röhm einen Holzbalken am oberen Ende so geknickt, dass eine Eins entsteht. Die Bruchstelle ist mit Acryl ausgefüllt, so dass die Holzsplitter wie eingefroren wirken. Raffinierte Spiegelungen entstehen beim Doppelknick, den Horst Linn in eine polierte Edelstahlfläche gebracht hat. Es ist eine Arbeit aus den frühen 70er Jahren, doch zeitlos schön im Ausdruck.
Wallstr. 14. Di.-Fr., 14.30-18.30 Uhr, Sa., 10 bis 14 Uhr. Bis 17. März.