Politik lehnt Kunstdepot ab
Museumschef reagiert mit scharfer Kritik: „Schilda lebt“.
Krefeld. Für Krefelds Kunstmuseen ist der Antrag ein Schlag ins Gesicht: CDU, FDP und UWG möchten mit ihrer Mehrheit am Donnerstag im Bauausschuss ein doppeltes Nein zu wichtigen Punkten des musealen Zukunftskonzepts beschließen. Erstens soll in Uerdingen kein dauerhaftes Depot für die Kunst entstehen. Zweitens gibt es kein zusätzliches Geld für die Ausstattung des neuen Kaiser-Wilhelm-Museums.
Mit bitterer Ironie reagiert darauf Museumschef Martin Hentschel. „Schilda lebt“, erklärt er auf Anfrage der WZ. „Wenn die Stadt sich lächerlich machen will, dann bitteschön.“ Der Antrag sei wohl „am grünen Tisch“ entstanden: „Das sind Leute, die von Museumsarbeit keine Ahnung haben und auch gar keine Ahnung haben wollen.“
Am meisten stört Hentschel, dass der Antrag in einer solch frühen Phase erfolgt: „Die Argumente sind noch gar nicht ausgetauscht, da will man schon kurzen Prozess machen.“ Bleibt es bei dem Nein, müsse ein Drittel der Ausstellungsfläche im neuen Museum als Depot missbraucht werden. Kunstverkäufe, wie die Politik sie als Lösung anregt, schließt Hentschel kategorisch aus.
Das sieht Kulturdezernent Roland Schiffer ähnlich, hält sich aber sonst mit Kritik zurück. Das letzte Wort über das Depot sei noch nicht gesprochen, zumal es ja allen Krefelder Museen zugute komme.
Schiffer versucht, das Positive aus dem Antrag herauszulesen. Schließlich enthält er neben dem doppelten Nein auch ein Ja zum Start der Bauarbeiten: „Ich freue mich, dass die Sanierung im Mai endlich losgehen kann.“